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Comedical II

Mehr Musik und Comedy mit dem TheaterLaien

Musik von Ray Charles, Léo Delibes, Willy Fantel, Björn Huestege, Georg Kreisler, Johann Strauß jr. und Bill Withers

Sketche von Loriot, Uwe Lyko, Stefan Neubert, Hans-Joachim Preil und Otto Waalkes

Rahmenhandlung von Thomas Krieger nach Texten von Hans-Joachim Preil

Aufführungen am 8. und 13. Oktober 2004
im Musiksaal der Dependance des Gymnasium Borbeck,
Essen

Ein bunter Abend in ungewohnter Umgebung – so sieht wie im Vorjahr auch das neue Herbst-Programm 2004 des TheaterLaien e.V. aus. Und so gibt es neben Sketchen von Loriot, Otto Waalkes und anderen viel Musik unter anderem von Eva Cassidy, den Kingssingern und Björn Huestege. Alles in allem soll es ein abwechslungsreicher Abend werden, der die Zuschauer ein wenig aus dem herbstlich-tristen Alltag entführen soll. Mit unserem 90-minütigen Programm sind wir dieses Mal zu Gast im Musiksaal der Dependance des Gymnasium Borbeck in der Wüstenhöferstraße.

Inhalt

MUSIK DER NACHTMusik von Johann Strauß jr.; Text von Michael Kunze
  
SOPRANJana Birk
ALTKinga Szilágyi
TENOR UND KLAVIERBjörn Huestege
BASSConrad Baege, Thomas Krieger
DRINGENDER FALLvon Stefan Neubert
  
BEAMTERMarco Heckhoff
MANNTim Meier
DÉDICACEMusik von Björn Huestege; Text von Louis Aragon
  
SOPRANJana Birk
QUERFLÖTEKinga Szilágyi
KLAVIERBjörn Huestege
BAGGERLOCHvon Uwe Lyko
  
KNEBELMarc-André Hurlebusch
PICHELConrad Baege
OSTERMANNMarco Heckhoff
TRAINERRené Böminghaus
AIN’T NO SUNSHINEvon Bill Withers
  
GESANGTanja Beyersdorf
KLAVIERBjörn Huestege
HALLELUJA, I LOVE HIM SOvon Ray Charles
  
GESANGTanja Beyersdorf
KLAVIERBjörn Huestege
BUNDESTAGSREDEvon Loriot
  
W. BORNHEIMTim Meier
GEBEN SIE ACHT!von Georg Kreisler
  
GESANGKinga Szilágyi
KLAVIERBjörn Huestege
DIE RECHENAUFGABEvon Otto Waalkes
  
VATERMarco Heckhoff
SOHNConrad Baege
MUTTICarmen González
SCHÜTZEN WIR DIE POLIZEIvon Georg Kreisler
  
GESANGKinga Szilágyi
KLAVIERBjörn Huestege
DER TIPPSCHEINvon Hans-Joachim Preil
  
PREILThomas Krieger
HERRICHTOliver Schürmann
DER MUSIKKRITIKERvon Georg Kreisler
  
GESANGKinga Szilágyi
KLAVIERBjörn Huestege
GARDEROBEvon Loriot
  
SIECarmen González
ERMarco Heckhoff
ALBUMBLATTvon Björn Huestege
  
KLAVIERBjörn Huestege
FRÜHLINGSHASSMusik von Willy Fantel; Text von Topsy Küppers
  
GESANG UND KLAVIERBjörn Huestege
DER ASTRONAUTvon Loriot
  
SCHMOLLERThomas Krieger
WIELANDMatthias Heinrich
DUETT LAKMÉ/MALLIKAvon Léo Delibes
  
SOPRANJana Birk
MEZZOSOPRANKinga Szilágyi
GESANG UND KLAVIERBjörn Huestege
ZIMMERBESTELLUNGvon Stefan Neubert
  
SCHMITZMarco Heckhoff
PORTIERConrad Baege
GREENSLEAVESEnglish Traditional
  
SOPRANJana Birk
ALTTanja Beyersdorf, Kinga Szilágyi
KLAVIER UND TENORBjörn Huestege
BASSConrad Baege, Thomas Krieger
KOSAKENZIPFELvon Loriot
  
FRAU PRÖHLCarmen González
Herr HOPPENSTEDTThomas Krieger
Herr PRÖHLTim Meier
FRAU HOPPENSTEDTTanja Beyersdorf
OBERMatthias Heinrich
HILFSKELLNEROliver Schürmann
weitere GÄSTEConrad Baege, Jana Birk, René Böminghaus, Marco Heckhoff, Björn Huestege, Marc-André Hurlebusch, Kinga Szilágyi
RAHMENHANDLUNGvon Thomas Krieger nach Texten von Hans-Joachim Preil
  
PREILThomas Krieger
HERRICHTOliver Schürmann

Fotos

Besetzung

MUSIKALISCHE LEITUNGBjörn Huestege
INSZENIERUNG UND GESAMTLEITUNGThomas Krieger
  
SÄNGERConrad Baege, Tanja Beyersdorf, Jana Birk, Björn Huestege, Thomas Krieger, Kinga Szilágyi
DARSTELLERConrad Baege, Tanja Beyersdorf, René Böminghaus, Carmen González, Marco Heckhoff, Matthias Heinrich, Marc-André Hurlebusch, Thomas Krieger, Tim Meier, Oliver Schürmann
  
KLAVIERBjörn Huestege
QUERFLÖTEKinga Szilágyi
  
REQUISITE UND KOSTÜMEJörg Weitkowitz
ABENDKASSEAndrea Böminghaus, Nadine Henschke, André Remy

Autoren und Komponisten

Louis Aragon

Louis Aragon wurde am 3. Oktober 1897 in Paris geboren. Zunächst studierte er Medizin und wurde dann während des ersten Weltkrieges als Sanitäter an der Front eingesetzt. 1919 gründete er die Zeitschrift „Litterature“. Er gilt als Mitbegründer des Surrealismus. 1927 trat Aragon in die Französische Kommunistische Partei (FKP) ein.

Seit den dreißiger Jahren war er gemeinsam mit Elsa Triolet bedeutende Aktivität bei der Vermittlung sowjetischer Kultur in Frankreich. Im November 1930 nahm er mit Georges Sadoul an der Zweiten Internationalen Konferenz proletarischer und revolutionärer Schriftsteller in Charkow teil. In den dreißiger Jahren war aktiv bei der Organisation einer französischen Volksfront. Ebenfalls wurde er Redaktionssekretär der Zeitschrift „Commune“. 1937 begründete er zusammen mit Jean Richard Bloch die kommunistische Tageszeitung „Ce Soir“, die bei Kriegsausbruch verboten wurde.

1939 wurde er wieder zum Militär einberufen. Nach der Kapitulation Frankreichs war er in der Resistance aktiv. Dort leitete er das „Comite National des Ecrivains“ in der Sudzone. Er arbeitete an den von Jacques de Cour und Jean Paulhan 1942 gegründeten „Lettres francaises“ mit, deren Chefredakteur er von 1953 bis zum Ende ihres Erscheinens 1972 war. Nach Kriegsende erschien hier sein Artikel über die Kollektivschuld der Deutschen am Faschismus. Seit 1954 war er Mitglied des Zentralkomitees der FKP. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die vierbändige Romanreihe „Die wirkliche Welt“ (1934/44) sowie „Die Karwoche“ (1958). Am 24. Dezember 1982 verstarb der Schriftsteller in Paris.

Ray Charles

Ray Charles Robinson wurde am 23.09.1932 in Albany, Georgia, geboren. Im Alter von fünf Jahren begann er sein Augenlicht zu verlieren. Ein Jahr später war er komplett erblindet. Ray Charles wuchs in einer armen Gegend in Greenville, Florida auf.

Der lokale Pianist Wylie Pitman war der erste, der ihn ermunterte, Musik zu machen. Art Tatum, Nat King Cole und Swing, Gospel, Blues und Country Musik beeinflussten den Jungen in den Jahren, in denen er die staatliche Blindenschule in St. Augustine besuchte. 1945 verstarb seine geliebte Mutter. Anstatt nach der Beerdigung in die Schule zurückzukehren, ging Ray Charles nach Jacksonville, Florida, um in lokalen Combos zu spielen. In Tampa traf er auf den Gitarristen Gosady McGee, der ihm zum Freund wurde. Eines Tages fragte er ihn, wo der von Tampa am weitest entfernte Punkt in den USA liege. McGees Antwort war Seattle – und dahin ging Ray Charles im März 1948. Rasch erwarb er sich dort einen guten Ruf.

Bald folgte ihm McGee, zusammen mit dem Bassisten Milton Garred. Zusammen bildeten sie das McSon Trio („Mc“ für McGee, „Son“ für Robinson), das leichten Jazz und Blues im Stil von Nat King Cole spielte. Jack Lauderdale, damals Chef der Down Beat Records in Los Angeles, entdeckte die Gruppe. 1949 erschien ihre erste Aufnahme (unter dem Namen The Maxin Trio), „Confession Blues“, von Ray Charles geschrieben. Die Plattenfirma wurde in Swingtime Records umbenannt und veröffentlichte mehrere Singles von Ray Charles, nun unter dessen Namen.

Dieser zog nach Los Angeles, gab das Trio auf und arbeitete zwei Jahre als musikalischer Leiter des Bluesmusiker Lowell Fulson, mit dem er auf Tournee ging. 1951 wurde „Baby Let Me Hold Your Hand“ ein Hit. Im gleichen Jahr folgte „Kiss-A-Me Baby“, eine alte Nummer des McSon Trios. Ray Charles entwickelte sich weiter und hörte auf, ein Charles Brown Imitator zu sein. 1951 war das Swing Time Label in finanziellen Schwierigkeiten, weshalb im Juni Atlantic Records Ray Charles aus seinem Vertrag freikaufen konnte. Im September erschien die erste Aufnahme für seine neuen Chefs, Ahmet Ertegun und Herb Abramson: „It Should’ve Been Me“. Im Mai 1953 folgten sechs weitere, darunter „Mess Around“, inzwischen ein echter Klassiker. Es war sein erster Uptempo-Song. Bis dahin hatte sein Repertoire vor allem aus Jazz- und Bluesballaden bestanden.

Im November 1954 hatte Ray Charles eine Qualitätscombo zusammengestellt, mit Donald Wilkerson am Tenor- und David „Fathead“ Newman am Baritonsaxophon. Im selben Monat nahmen sie „I’ve Got A Woman“ auf. Der Song beendete das Tabu, Blues und Gospel nicht zu vermischen, und bescherte Ray Charles den Durchbruch, denn es wurde ein Nr. 1 Hit in den USA. Von da an war sein Aufstieg nicht mehr aufzuhalten.

Léo Delibes

Der französische Komponist Léo Delibes wurde am 21. Februar 1836 in Saint-Germain-du-Val geboren. Er studierte bei Adolphe Adam und F. Benoist am Conservatoire in Paris.

1855 wurde seine erste Operette „Deux Sous de Charbon“ uraufgeführt. In den nächsten zwölf Jahren schrieb er weitere zwölf Werke für das Théâtre Lyrique und das Théâtre Folies Nouvelles – darunter die Opéras-Comiques „Mâitre Griffard“ (1857) und „Lejardinieretson Seigneur“ (1863). 1865 wurde er an die Pariser Opéra als 2. Chordirektor verpflichtet, gab die Stellung aber auf, als er immer erfolgreicher wurde. Er schrieb einige Ballettmusiken – die erfolgreichste zu dem noch heute viel gegebenen Ballett „Coppélia“, uraufgeführt 1870. Ab 1872 schrieb er weitere Opérascomiques, von denen „Le Roi l’a dit“ (1873) und „Lakmé“ (1883) geradezu neiderweckende Beliebtheit erlangten. Dazwischen gelangte 1876 das gleichfalls noch heute aufgeführte Ballett „Sylvia“ zur Uraufführung.

Als Nachfolger von Réber wurde er 1881 Professor für Komposition am Pariser Conservatoire, 1884 Mitglied der Académie Française und 1887 Ritter der Ehrenlegion. Delibes starb am 16. Januar 1891 in Paris. Eine fünfaktige Oper „Kassya“ wurde nach seinem Tod von Jules Massenet vollendet und 1893 uraufgeführt.

Björn Huestege

Björn Huestege, 1976 in Essen geboren, begann seine musikalische Ausbildung 1991 an der Folkwang-Musikschule Essen mit den Fächern Musiktheorie, Komposition und Klavier. Nach einem Studium Klavierpädagogik an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf studierte er Musikwissenschaft, Pädagogik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. 2001 schloss er dieses Studium mit einer Magisterarbeit über Richard Strauß ab.

Björn Huestege ergänzte seine musikalische Tätigkeit durch ein privates Gesangsstudium, zunächst bei Peter-Michael Fischer in Karlsruhe, dann bei Jeffrey Dowd und Károly Szilágyi am Aalto-Theater Essen.

Er tritt regelmäßig als Gesangssolist in Liederabenden und Konzerten auf. Von 1996 bis 1998 betreute er die jährlichen Musiktherapie-Projekte der psychiatrischen Landesklinik Iserlohn als Gesangscoach und musikalischer Leiter. Das Musiktheater bildet das Zentrum seines musikalischen Wirkens. Sein Repertoire reicht von Vivaldis „Ottone in villa“ bis zu Aribert Reimanns „Lear“. Björn Huestege war von 1993 bis 2004 Erster Solosänger, Dramaturg und Korrepetitor beim Ensemble „Junges Borbecker Musiktheater“ in Essen. Er sang dort unter anderem Graf Almaviva in Mozarts „Le nozze di Figaro“ (1996 und 2002) und den Petrucchio in Porters „Kiss me, Kate“ (1998). Als Korrepetitor arbeitet er darüber hinaus regelmäßig mit Solosängern des Essener und Dortmunder Opernhauses.

Im Frühjahr 2003 begann er ein Studium für Orchesterdirigieren an der Folkwang-Hochschule Essen bei David de Villiers und Martin Fratz. Als Dirigent arbeitete er bereits mit den Bergischen Symphonikern (u.a. mit „La bohème“ von Puccini) und auch mit den Bochumer Symphonikern (u.a. mit den „Liedern eines fahrenden Gesellen“ von Mahler). Björn Huestege ist Leiter des Orchesters des Carl-Friedrich-Gauss-Gymnasiums in Gelsenkirchen und Gastdirigent beim Essener Studentenorchester.

Im Mai 2004 nahm er an einem Meisterkurs für Dirigieren mit Sylvain Cambreling und der Europa-ChorAkademie teil. Im Juni war er als musikalischer Leiter verantwortlich für die Uraufführung von 6 Kurzopern im Rahmen des Stadt-Klang-Fluss-Festivals in der Düsseldorfer Tonhalle. Er tritt auch zunehmend als Komponist in Erscheinung.

Georg Kreisler

Georg Kreisler, 1922 geboren, studierte in Wien noch Klavier, Violine und Musiktheorie, bevor er 1938 mit seiner Familie in die USA emigrieren musste. In Hollywood arbeitete er als Filmmusiker und studierte weiter an der University of Southern California (dirigieren, komponieren und orchestrieren). Von 1942 bis 1945 an leistete er seinen Dienst in der US-Army ab, wobei er ab 1944 als Dolmetscher in Europa tätig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er wieder nach Hollywood, wo er u.a. mit Charly Chaplin zusammenarbeitete. Bis 1955 war er Chansonier in New Yorker Nachtlokalen, Komponist für Rundfunk und Fernsehen.

Schließlich kehrte er nach Wien zurück. Dort hatte er Auftritte in der Marietta-Bar und arbeitete 1956 zusammen mit Gerhard Bronner im Intimen Theater, wo gemeinsam mit Carl Merz, Helmut Qualtinger, Peter Wehle und Louise Martini das Programm „Blattl vorm Mund“ entstand und damit eine Art neues Wiener Kabarett begründet wurde.

1958 siedelte er mit seiner damaligen Frau Topsy Küppers nach München, 1975 schließlich nach West-Berlin. Zu ihren gemeinsamen Programmen gehörten u.a.: „Zwei alte Tanten tanzen Tango“ (1961), „Protest nach Noten“ (1968) und das Theaterstück „Heute abend – Lola Blau“, das 1971 im Theater im Konzerthaus in Wien Premiere hatte. Es folgte die Trennung von Topsy Küppers, und daraufhin Tourneen mit Soloprogrammen.

Ab 1977 feierte er Auftritte mit Barbara Peters – seiner späteren Ehefrau – in Programmen wie „Rette sich, wer kann“ (1977), „Alte Lieder rosten nicht“ (1983) oder „Wenn die schwarzen Lieder wieder blühn“ (1987). Populär wurde er mit seinen makaber-grotesken Liedern der Gattung schwarzer Humor („Der guate alte Franz“, 1962) und durch seine zahlreichen Auftritte in Rundfunk und Fernsehen. Von seinen mehr als 600 Chansons erschienen viele in Textsammlungen, z.B. „Seltsame Gesänge“ 1963, „Nichtarische Arien“ 1967 oder „Taubenvergiften für Fortgeschrittene“ 1983. Seine Autobiographie veröffentlichte Kreisler 1989 unter dem Titel „Die alten bösen Lieder“. Zuletzt wurde er mit dem Bayerischen Kabarettpreis 2004 „Der goldene Spaten“ ausgezeichnet.

Loriot

Bernhard Victor Christoph Carl von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Er besuchte von 1934 bis 1941 das Humanistische Gymnasium Berlin und Stuttgart, von 1947 bis 1949 die Kunstakademie Hamburg. Seit 1950 zeichnete er Cartoons für den „Stern“ und legte sich den Künstlernamen „Loriot“ zu, welcher die französische Bezeichnung des Wappentiers seiner Familie, des Pirols, ist. Seit 1953 schreibt er verschiedene Bücher und war 1967 in der TV-Serie „Cartoon“ erstmals als Autor und Schauspieler für das Fernsehen tätig.

1968 wurde ihm der Adolf-Grimme-Preis verliehen, 1969 bekam er die Goldene Kamera. 1971 entwarf er für die „Aktion Sorgenkind“ den TV-Hund Wum und war seit 1976 als Autor, Hauptdarsteller und Regisseur in der Serie „Loriot“ erneut bildschirmpräsent, wodurch seine zahlreichen Sketche bekannt wurden. 1978 wurde ihm erneut die Goldene Kamera verliehen. Zahlreiche weitere Preise zieren seine einzigartige Karriere. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich 1985/86 die Inszenierung der Oper „Martha“ an der Staatsoper Stuttgart, bei der der beliebte Künstler für Regie, Bühnenbild und Kostüm verantwortlich zeichnete.

1988 feierte dann sein erster Kinofilm „Ödipussi“ Premiere, in dem er wieder Autor, Regisseur und Hauptdarsteller war. 1991 folgte dann sein zweiter Spielfilm „Pappa ante portas“, in dem er natürlich auch als Autor, Regisseur und in der Hauptrolle in Erscheinung trat. Auch zu seinem 80. Geburtstag 2003 lies es sich der Grand Senior des feinsinnigen Humors nicht nehmen, eine eigene Geburtstagssendung zu kreieren.

Uwe Lyko

Uwe Lyko, Kind der Stadt Essen spielte Anfang der 80er-Jahre in der Punk-/Rock’n’Roll-Band „B1“. Seine witzigen Anmoderationen und seine lang gehegte Lust auf ein Einerlei aus Musik, Comedy, Theater und Klamauk machten ihn nach und nach zum Kabarettisten und Entertainer. 1988 begann „Herbert Knebels Affentheater“, bestehend aus den vier Essener Originalen Ozzy Ostermann, Ernst Pichel, dem Trainer und Herbert Knebel selbst. Das Quartett verkörperte jene Eckensteher, die wartend und wetternd in Trinkhallen rumlungern, und tingelte durchs Ruhrgebiet, wo es bald zur Kulttruppe wurde.

Ihr Weg nach oben ins bundesweite Fernsehen war ein langer schwerer Anstieg. Sie haben eine Kleinbühne nach der anderen bespielt. Dauer-Touren lehnten sie genauso ab wie TV-Sendungen, in die sie nicht hineinpassen. Ohne Manager, aber mit Geduld, erspielten sie sich Auftritte in „Wetten dass…?“, der „Harald-Schmidt-Show“, im „Quatsch-Comedy-Club“, in Ingolf Lücks „Wochenshow“ und auf dem „3-Sat-Kleinkunstfestival“. Radio-Shows beim WDR festigten ihre landesweite Popularität. Uwe Lyko schreibt alle Texte selbst, da lag Herbert Knebel solo nah. Auch als Bücher sind seine Sketche veröffentlicht worden („Boh glaubse“, „Knapp vorbei, doch nie daneben“, „Meine Fresse“).

Zwar will der schlagfertige Frührentner „nichts verändern, sondern nur unterhalten“. Aber so wie er den kleinbürgerlichen Alltag aufspießt und sich dackelgleich in ihm festbeißt, verletzt er ein unbegründetes, wenn auch funktionierendes Regelwerk. Keine Situation ist zu banal, als dass sie ein geordnetes Leben nicht in ein Schlachtfeld verwandeln könnte. Manch einer kommt da am Ende auf dumme Gedanken. Weil Herbert Knebel aber nie böse wird, sich immer ein wenig naiv gibt und über sich selbst lustig macht, ist er der willkommene Kauz, der an etwas Schönes erinnert: Das Leben ist auch in den grausten Tönen noch bunt.

Der Frührentner mit dem Knautschgesicht rührt nassforsch etwas Technicolor in die verrußte Ruhrpottseele, und dafür liebt ihn nicht nur NRW. Seine Emscher Mundart gehört zu den wenigen republikweit verstandenen Dialekten, die doch unverwechselbar sind und schon im Tonfall das Leben auf die Schippe nehmen.

Hans-Joachim Preil

Der Autor, Schauspieler und Komiker Hans-Joachim Preil wurde am 26. Juni 1923 in Köslin geboren. Preil hat nach dem Zweiten Weltkrieg durch seine Tätigkeit und sein Engagement im kulturellen Bereich viel für die Bürger der DDR getan. Seine Sketche und Sendungen waren für viele DDR-Bürger immer „Pflichtprogramm“. Zusammen mit seinem Freund und Kollegen Rolf Herricht bildete er das legendäre Komikerduo und war aus der DDR-Kultur nicht wegzudenken. Herricht gab den Liebenswürdig-Naiven, Preil dagegen durfte den ewig meckernden, besserwisserischen Oberlehrer spielen.

Über seine Sketche hinaus schrieb Preil zahlreiche Bühnenstücke, inszenierte Shows für den Friedrichspalast und gehörte 30 Jahre dem Ensemble des DDR-Fernsehens an. Nach dem Tode Herrichts im Jahre 1981 jedoch zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Als Autor sämtlicher Sketche von „Herricht und Preil“ verstand er es mit seinen Wortwitzen, die Menschen zum Lachen zu bringen. Die inzwischen auf CD gebrannten Wortduelle haben auch noch heute ihre treue Fangemeinde. Hans-Joachim Preil verstarb schließlich am 2. November 1999 an Herzversagen.

Johann Strauß jr.

Johann Strauß, erster Sohn des Vaters gleichen Namens, kommt am 25. Oktober 1825 in Wien zur Welt. Bereits 1844 macht er sich gegen den Willen des Vaters aber mit Unterstützung seiner Mutter als Kapellmeister und Komponist selbstständig und damit zum Rivalen seines Vaters. Nach dem Tod von Johann Strauß Vater erklärt er sich zu dessen Nachfolger und musikalischem Erben.

Mit Energie und unermüdlichem Einsatz komponiert und spielt er sich in die Herzen der Wiener. Für jeden größeren Anlass, seien es Bälle, seien es Feierlichkeiten angesehener Firmen oder aktuelle Anlässe der Stadt, gibt es ein eigenes Stück zu schaffen, das ins Ohr geht und im Gedächtnis des Publikums haften bleibt. Er unternimmt Konzertreisen, um den Ruhm des Ensembles durch Meldungen aus dem Ausland zu steigern – so gastiert er mehrere Sommer im russischen Pawlowsk nahe St. Petersburg und unternimmt eine große Tournee durch die USA – und pflegt Freundschaften auch zu den „ernsten“ Musikern seiner Zeit, von denen einige ihm durchaus Respekt zollen. Das Repertoire der Kapelle umfasst nicht nur leichte Unterhaltungsmusik, sondern auch Werke Wagners und anderer Opernkomponisten.

Johann, der die Leitung der Kapelle oft seinen Brüdern Josef Strauß und Eduard Strauß übergibt, komponiert mehrere Operetten, die große Bekanntheit erlangen, wie zum Beispiel „Die Fledermaus“, „Eine Nacht in Venedig“ oder „Der Zigeunerbaron“. Seine Konzertwalzer klingen durch die Ballsäle der ganzen Welt und mit dem Donauwalzer (eigentlich „An der schönen blauen Donau“) kreiert er die heimliche österreichische Nationalhymne. Der Walzerkönig Johann Strauß stirbt am 3. Juni 1899 in Wien.

Otto Waalkes

Otto Waalkes wurde am 22.07.1948 in Emden geboren. Der ostfriesische Blödelbarde ist im deutschen Komikgenre schon seit Jahrzehnten zu Hause. Immer mit einem Jodler auf den Lippen, mit genialer Stimmakrobatik und skurrilem Schabernack begeistert er Jung und Alt. Mit zwölf bekam Otto Waalkes seine erste Gitarre und schon vier Jahre später gab er mit seiner Band „The Rustlers“ erste Konzerte.

Auch während seines Kunststudiums in Hamburg trat er regelmäßig vor Publikum auf. Als er dabei merkte, dass seine witzigen Ansagen und Zwischentexte besser ankamen als seine Lieder, wechselte er ins komische Fach – zum Glück.

Und da er nicht nur ein begnadeter Komiker, sondern auch ein cleverer Geschäftsmann ist, gründete er zusammen mit seinem Freund und Manager Hans Otto Mertens anlässlich seines ersten großen Soloprojekts im Hamburger Audimax seine eigene Plattenfirma „Rüssl Räckords“.

Inzwischen hat er es auf über zehn CDs und LPs, mehrere Fernsehshows, einige Bücher und fünf Spielfilme gebracht. Zuletzt war er mit „Otto – Der Katastrofenfilm“ im Kino zu sehen. Sogar ein „Otto-Huus“ gibt es in seiner Heimatstadt Emden. Und auch seine „Ottifanten“ wurden zum Kassenknüller. Der Zeichentrickserie auf RTL soll in der nächsten Zeit auch ein Spielfilm folgen.

Bill Withers

Bill Withers verbringt seine Kindheit in schlechten Verhältnissen in einem kleinen Dorf in West Virginia. Er sieht, wie sein Vater stirbt, mit 17 verpflichtet er sich für die nächsten neun Jahre bei der Navy. Erst dort entdeckt er sein Gesangs- und Songwritingtalent und nutzt diese als Möglichkeit, auszudrücken, welche Gefühle ihm innewohnen. Er trennt sich von der Navy, zieht nach Los Angeles und bringt seine Ideen gegen Ende der Sechziger auf Demobänder.

Es dauert lange, bis die Plattenfirma Sussex 1971 Interesse zeigt und ihm sein Debütalbum „Just As I Am“ gönnt, das prompt euphorische Kritiken erntet. Kein Wunder, denn „Grandma’s Hands“ und „Ain’t No Sunshine“ beweisen, dass Musik auch aus schlichten, guten Ideen bestehen kann und die Zeit trotzdem überdauern. Schnell ist Withers berühmt, tourt durch die Welt, und nimmt in einer kurzen Tourpause sein zweites Album „Still Bill“ auf. Mit „Use me“, das Withers „einfache“ Genialität schon wieder in einem Oktavlauf offenbart, gelingt ihm eines der sexiesten Stücke unter der Sonne, nicht nur wegen des Titels und der Textzeile „Babe when you love me I can’t get enough“. Selbst Lenny Kravitz und Mick Jagger konnten sich 1993 nicht verkneifen, es zu covern – wohlgemerkt gar nicht mal schlecht, was bei Withers Originalen auch durch die Unverwechselbarkeit seiner leicht nasalen, grandios phrasierenden, nahegehenden Stimme gar nicht so leicht ist.

Bis auf Dispute mit der Plattenfirma Sussex verlaufen die nächsten Jahre für Withers erfolgreich. Er schreibt für „Gladys Knight And The Pips“ Songs und wechselt schließlich zu Columbia Records. Auch der Dokumentarfilm „When We Were Kings“ über Muhammed Ali zeigt einen Live-Auftritt von ihm und James Brown in Zaire 1974 – nur ein weiteres Dokument über seine Popularität.

Durch sein Können ist Bill Withers in der Lage, die besten Musiker wie die Crusaders („Soul Shadows“) um sich zu scharen. In den Achtzigern hat Withers den Höchststand des Tidenhubs an Ruhm und musikalischer Freude erreicht – weshalb seine Songs auch oft genug thematisch pure Wonne verströmen. Für eine Neueinspielung der Superballade „Lean on me“ gibt es 1987 noch einen Grammy gibt. Auch heute ist es fast unmöglich Bill Withers musikalischem Schaffen aus dem Weg zu gehen. Er begegnet einem in Autowerbungen, im Hiphop (Blackstreets „No Diggity“ ist auf dem „Grandma’s Hands“-Groove gebaut), und eben in besagter Anzahl Coverversionen von Künstlern jeden Genres. Al Jarreau covert gleich ein ganzes Album, Barbara Streisand, Etta James, Bobbi Humphrey, Lionel Hampton, Michael Bolton, Sting und Will Smith, der „Just The Two Of Us“ als Liebeserklärung an seinen Sohn umgemünzt hat, sind dabei. Man kann’s ihnen nicht verdenken, ist doch besser, wenn gute Songs gecovert werden als schlechte.

Thomas Krieger

Aus dem Programmheft

Foyer

Lieber Zuschauer,

zum zweiten Mal darf ich Sie heute Abend an einem ungewohnten Ort zu einer neuen Produktion des TheaterLaien begrüßen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch gleich sehr herzlich beim Gymnasium Borbeck bedanken, das uns freundlicherweise diese Räumlichkeiten für unseren „Comedical II“ zur Verfügung gestellt hat.

Wenn Sie im letzten Jahr bei unserem „Comedical“ zu Gast waren, haben Sie vielleicht noch ein kontrastreiches Programm im Kopf oder im Ohr. Auch für dieses Jahr haben wir wieder eine bunte Mischung aus Gesang und Comedy zusammen-gestellt, welches mitunter nicht immer zueinander passt, aber eben eine Vielfalt an Musikrichtungen und Sketchen präsentiert, die vielleicht auch Sie aus dem tristen Herbstalltag für einige Zeit entführt. Damit haben wir auch wieder einmal die Gelegenheit, Ihnen ein ganz anderes Programm zu präsentieren, als Sie es von uns mit Musiktheater und Schauspiel gewohnt sind. Eben ein wirklicher bunter Abend!

Wieder einmal liegt nicht nur ein lustiger Abend vor Ihnen, sondern auch viel Arbeit hinter uns. Wieder einmal haben wir Sketche und Musiknummern ausgesucht und einstudiert und wieder einmal wurde die Zeit am Ende überraschend knapp und die Aufführungen rückten immer näher. Kostüme, Requisiten, Bühnenaufbauten und manch andere Kleinigkeiten mussten erneut in der ein- oder anderen Nacht- und Nebelaktion besorgt, hergestellt und aufgebaut werden.

Natürlich hatten wir auch Spaß bei den Vorbereitungen. Und viele positive Erlebnisse. Bei Sketchen und den Musiknummern hatte jeder mal wieder neu die Gelegenheit, sich auszuprobieren, mal etwas Neues, mal etwas Anderes zu machen, und gerade das ist ja das schöne an einem solchen Abend.

Ich denke und hoffe, dass wir wieder ein attraktives Programm zusammengestellt haben, auch wenn es am Ende ein wenig länger wurde, als wir es ursprünglich geplant hatten.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich einmal mehr für die Mitwirkung jedes einzelnen Teilnehmers bedanken, der mit seinem Einsatz und Engagement zum Gelingen dieses Projektes beigetragen hat. Es war mir in diesem Jahr eine besondere Freude und Ehre, mit euch zusammen arbeiten zu dürfen.

Ebenfalls bedanke ich mich bei Ihnen, lieber Zuschauer, für Ihr Kommen und Ihren Applaus, mit dem Sie unsere Leistung würdigen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei unserem „Comedical II“.

Ihr Thomas Krieger

Vom Fechten mit Musikkritikern

Gerne gebe ich Ihnen in diesem Artikel einen kleinen Überblick darüber, was Sie an diesem Abend in unserem Programm erwartet.

Auch heute Abend scheint es wieder verstärkt Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau zu geben. Insbesondere bei der Fragestellung, welches Kleid denn anzuziehen sei. Naja, Hauptsache, der Mann muss sich dabei keine unqualifizierten Bemerkungen anhören. Und wenn schon 28 Torten gekauft werden müssen, dann nur, weil der Mann den Auftrag des Wählers nicht verstanden hat. Denn dann kann es passieren, dass die Sonne nicht mehr scheint. Und das nicht nur, weil die Frau gerne die Musik der Nacht hören will. Oder weil der Mann den Frühling hasst. Und ihm das ein oder andere Albumblatt um die Ohren fliegt. Der Mann kann sich dann halt nur wünschen, dass er seine Geliebte irgendwie zurückgewinnen kann. Im Zweifelsfall macht sie sich halt mit einer Barke auf und davon. Wenn man(n) Glück hat, singt sie schon dort wieder: „Hallelujah, I love him so.“

Daneben sollte man insbesondere bei der Berufswahl Acht geben, wofür man sich entscheidet. Als Polizist könnte man es ganz gut haben, immerhin wird man gerne geschützt. Und wenn es dann noch zu berittenen Polizei geht, ist der Arbeitsplatz ganz sicher – denn Reiter werden ja immer gebraucht. Nur wenn es dringend wird, könnte der Beamtenstatus hinderlich sein. Es sei denn, man ist amtsbekannt. Als Verwaltungsinspektor stellt der Beruf beispielsweise für die Gattin keine unzumutbare Belastung dar.

Ansonsten kann man aber immer noch Musikkritiker werden. Insbesondere, wenn man unmusikalisch ist. Als Matrose muss man vor allem darauf achten, dass beim Löschen des Schiffes alle Säcke von Bord geschafft werden – einschließlich Kapitän. Als Hotelportier ist man auch bei Verständigungsschwierigkeiten gut damit beraten, wenn alle Zimmer belegt sind – Hauptsache, der Gast ist zufrieden. Und als Kellner sollte man immer einen zweiten Kosakenzipfel bereit halten. Oder dem Ernst mal noch ’ne Wurst auf den Grill drauf tun. Den Ernst, den wollen wir nämlich mästen. Bevor die Wurst da vergilbt.

Zum Schluss noch ein kleines Gedicht aus der Herricht-Sammlung:
Es weht eine Winde mit Stärke Acht,
doch Käpt’n Preil hält heut die Wacht‘
und alle Schiffer haben Ruh‘
Mach’s Bulläuglein zu, mach’s Bulläuglein zu.

Thomas Krieger

Presse

TheaterLaien sind im Musiksaal des Gymbo

Herbstprogramm: Comedy-Abend, Teil 2

Die TheaterLaien machen sich bereit für das diesjährige Herbstprogramm und treten am 8. und 13. Oktober im Musiksaal in der Dependance vom Gymnasium Borbeck, Wüstenhöferstraße 85, auf.

Ein bunter Abend in ungewöhnlicher Umgebung – so sieht wie im Vorjahr auch das neue Herbst-Programm 2004 des TheaterLaien e. V. aus. So gibt es neben Sketchen von Loriot, Otto Waalkes und anderen Komikern viel Musik von Eva Cassidy, den Kingssingern und Björn Huestege. Das Programm „Comedical II – Mehr Musik und Sketche mit dem Theater-Laien“ soll die Zuschauer aus dem herbstlich-tristen Alltag entführen und einen lustigen Abend bereiten.

Mit dem ca. 90-minütigen Programm sind die Schauspieler dieses Mal zu Gast im Musiksaal der Dependance des Gymnasiums Borbeck, Wüstenhöferstraße 85. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Karten gibt es unter der Rufnummer 6141645 und an der Abendkasse.

Borbeck Kurier vom 06.10.2004