Skip to content Skip to footer

Zeugin der Anklage

Ein Kriminalstück in drei Akten von Agatha Christe

Original-Titel: Witness for the Prosecution

Deutsch von Terence French

Aufführungen am 20. und 21. März 2009
in der Aula des Mädchengymnasium Borbeck,
Essen

Leonard Vole wird des Mordes angeklagt, und das Motiv scheint überzeugend: Er ist Haupterbe eines beträchtlichen Vermögens. Aber obwohl alles so eindeutig zu sein scheint, interessiert sich der Strafverteidiger Sir Wilfrid Robarts für den Fall und übernimmt ihn. Noch mehr Brisanz bekommt der Fall, als die Aussage der wichtigsten Entlastungs-Zeugin, Voles Ehefrau Romaine, zusammenbricht. Und so wird sie plötzlich zur „Zeugin der Anklage“. Aber dies bleibt nicht die letzte Wendung in dem Gerichtsdrama, welches ganz in der Tradition von Agatha Christies Kriminalgeschichten steht.

Inhalt

Erster Akt

Emily French wurde ermordet. Sie war eine unverheiratete Dame und lebte bis auf eine ältere Haushälterin – Janet McKenzie – allein in einem Haus in Hampstead. Am Abend des 14. Oktobers kehrte die Haushälterin um elf Uhr in das Haus zurück und entdeckte, dass offenbar jemand eingebrochen war und ihre Herrin mit einem Schlag auf den Hinterkopf getötet hatte.

Der junge Leonard Vole gerät bald ins Visier der Ermittler, schließlich ist er laut dem erst wenige Tage vor dem Mord geänderten Testamentes der Haupterbe des Vermögens, das sich auf rund 85.000 Pfund beläuft. Aufgrund einer Zeitungsanzeige meldet sich Leonard bei der Polizei, um bei der Aufklärung des Verbrechens zu helfen. Leonards Frau Romaine – eine aus Deutschland stammende Schauspielerin – befürchtet jedoch, dass die Polizei auf die Idee kommen könnte, ihr Mann hätte etwas mit der Sache zu tun.

Also sucht Leonard den Anwalt John Mayhew und den Verteidiger Sir Wilfrid Robarts auf, die sich des Falles annehmen. Leonard erzählt den beiden, wie er zufällig die Bekanntschaft von Miss French gemacht hat und wie er sie seitdem öfters besucht hat – auch am Abend des Mordes. Er sei jedoch zum Zeitpunkt des Todes schon wieder zu Hause gewesen. Doch nur seine Frau kann das bestätigen. Und ob die Geschworenen einer Ehefrau glauben würden? Tatsächlich erscheint am selben Abend noch Inspektor Hearne vom New Scotland Yard, um Leonard zu verhaften.

Während Sir Wilfrid und Mayhew noch beraten, wie sie die Verteidigung des naiven jungen Mannes angehen wollen, erscheint Leonards Ehefrau Romaine. Doch statt ihrem Mann ein klares Alibi zu geben, macht sie ausschließlich zweideutige Angaben und erklärt, dass sie gar nicht Leonards Frau sei, da sie schon verheiratet war, als dieser sie seinerzeit aus dem russischen Sektor geholt hat. Mit dieser Aussage lässt Romaine die beiden Männer verwirrt und ratlos zurück. Was wird sie im Gerichtssaal als Zeugin aussagen?

Zweiter Akt

In der Gerichtsverhandlung tritt Sir Wilfrid gegen seinen alten Rivalen Staatsanwalt Myers an. Zunächst gelingt es Sir Wilfrid auch, Myers durch Unterbrechungen und Einsprüche regelmäßig zu stören. Als dann die Haushälterin Miss McKenzie aussagt, wird allen Anwesenden klar, wie feindschaftlich das Verhältnis zwischen ihr und dem Angeklagten war. Hatte etwa auch sie ein Motiv für die Tat? Gemäß dem vorherigen Testament von Emily French war sie die Haupterbin, vielleicht wollte sie sich auf diese Weise bei ihrer Herrin rächen.

Der Höhepunkt der Verhandlung ist aber die Vernehmung von Romaine. Diese sagt aus, dass Leonard zur Tatzeit nicht zu Hause war, sondern später am Abend mit Blutflecken auf den Hemdsärmeln nach Hause gekommen sei. Er hätte sie zur Falschaussage gezwungen.

Damit bricht für den Angeklagten endgültig sein Alibi zusammen. Die einzige Hoffnung für Sir Wilfrid ist nur noch das sympathische Auftreten von Leonard. Doch Mr. Myers nimmt den Beschuldigten derart in die Mangel, dass kaum noch jemand von seiner Unschuld überzeugt ist.

Dritter Akt

Zurück in seinem Büro ist Sir Wilfrid außer sich. Durch Romaines Aussage wird Leonard schwer belastet. Doch welchen Grund sollte sie dafür haben? Da erscheint eine Frau, die Briefe von Romaine zum Verkauf anbietet. Liegen in diesen Briefen die Gründe für das Verhalten von Romaine?

Wird es Sir Wilfrid noch gelingen, vor dem Urteilsspruch der Geschworenen diese Briefe dem Gericht zu präsentieren? Und wird dieses reichen, um den Angeklagten freizubekommen?

Aber auch dies bleibt nicht die letzte Wendung in diesem spannenden Gerichtsdrama… An dieser Stelle soll jedoch mehr zum Inhalt nicht verraten werden!

Thomas Krieger

Fotos

Besetzung

INSZENIERUNG UND BÜHNENBILDThomas Krieger
GESAMTLEITUNGTim Meier
  
GRETA, Sir Wilfrids SchreibkraftKathrin Pohl
CARTER, Sir Wilfrids BürovorsteherTim Meier
Mr. MAYHEW, RechtsanwaltThomas Krieger
LEONARD VoleMarco Heckhoff
SIR WILFRID Robarts, AnwaltMarc Weitkowitz
Inspektor HEARNEFrederic Thelen
KRIMINALBEAMTER in ZivilThorben Pawlowski
ROMAINEGerlinde Stolz
Dritter GESCHWORENERJohannes Storch
Zweite GESCHWORENEFenja Steffen
SPRECHER der GeschworenenMarian Ferlic
GERICHTSDIENERINAndrea Seidler-Krawinkel
GERICHTSSCHREIBERINKathrin Pohl
Mr. MYERS, StaatsanwaltTim Meier
RICHTER WainwrightThomas Krieger
WÄRTERThorben Pawlowski
ANWALT 1Jörg Weitkowitz
ANWALT 2Christoph Maaßen
POLIZISTFrederic Thelen
DR. WYATT, GerichtsmedizinerOliver Schürmann
JANET McKenzieAnika Winter
Mr. CLEGG, LabortechnikerJulian Tschech
DIE ANDERE FRAULisa Mathofer
  
BELEUCHTUNG UND TONBurkhard Angstmann
MASKEJanine Cresnik
BAUTENJörg Weitkowitz
REQUISITETim Meier, Marc Weitkowitz
KOSTÜMETim Meier, Thorben Pawlowski
SOUFFLEUROliver Schürmann
ABENDKASSESabrina Seyfferth

Autor

Agatha Christie

Betitelt als „Herzogin des Todes“, „Meisterin aller Rätsel“, „First Lady des literarischen Mordes“ und von der Queen als „Dame Commander of the British Empire“ in den Adelsstand erhoben: Agatha Christie – als Schöpferin der unsterblichen Miss Jane Marple und des belgischen Detektivs Hercule Poirot machte sie den gepflegten Mord salonfähig und sollte das Krimi-Genre auf sanfte Weise revolutionieren.

Am 15. September 1890 wird die meistgelesene Krimi-Autorin der Welt als Agatha Mary Clarissa Miller in Torquay an der Südküste Englands, in der Grafschaft Devon, geboren. Agatha wächst mit ihren Geschwistern Margaret („Madge“) und Louis Montant („Monty“) als drittes Kind ihrer Eltern Frederick Alvah und Clara Miller in einer viktorianischen Villa auf. Das Elternhaus in Ashfield liebt Agatha Christie über alles und beschreibt ihre Leidenschaft für dieses Haus in drei Romanen; die Farbe der Tapete in ihrem Kinderzimmer – malvenfarbig – bleibt ihr Leben lang ihre Lieblingsfarbe.

Agatha Miller wächst, wie im spät-viktorianischen Zeitalter üblich, distanziert von den Eltern in der Obhut eines Kindermädchens („Nursie“) auf, die ihr das Gefühl der Geborgenheit gibt und ihr als wichtiger Orientierungspunkt in ihrem Leben dient. Als „Nursie“ sich zur Ruhe setzt, ist Agatha fünf Jahre alt und untröstlich; monatelang schreibt sie ihr jeden Tag und gewährt ihrem Portrait in ihrem Haus zu Lebzeiten einen Ehrenplatz.

Agatha erinnert sich an eine glückliche Kindheit, und besonders intensiv erlebte sie die gemeinsamen Stunden mit der geliebten Mutter, die niemals eine Geschichte zweimal erzählte. Der Vater, der als angenehmer und beliebter Mensch beschrieben wird, braucht keiner festen Arbeit nachzugehen; er verfügt über ein ausreichendes Vermögen und gibt als Berufsbezeichnung „Gentleman“ an.

Bedingt durch den Altersunterschied zu ihren älteren Geschwistern, die bereits im Internat leben, wächst die kleine Agatha praktisch allein auf und begegnet diesem Umstand mit ihrer Vorstellungskraft. Sie lässt eine eigene Welt entstehen; ihr Lieblingsspielzeug, ein Reifen, konnte ein Meeresungeheuer oder auch ein Eisenbahnzug sein: „Ich war Einzelkind und erzählte mir selbst Geschichten.“

Nach den Ansichten ihrer Mutter über Erziehung und Bildung soll Agatha zu Hause unterrichtet werden und nicht vor dem achten Lebensjahr lesen lernen, doch der ständige Umgang mit Büchern bewirkt, dass sie sich mit fünf Jahren selbst das Lesen beibringt. Es erschließt sich für sie die ganze Wunderwelt der Bücher. Agatha hat einen natürlichen Sinn für Zahlen und liebt die Rechenstunden nach dem Frühstück, Rechtschreibung hingegen bleibt bei ihr immer eher eine Zufallssache.

Mitte der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts stellen sich Fehlinvestitionen der Vermögensverwalter heraus, die der Familie erhebliche finanzielle Verluste bescheren. Sie beschließen Ashfield zu vermieten und, wie in der Oberschicht dieser Tage üblich, während eines Frankreichaufenthaltes Geld zu sparen. Hier schließt Agatha zum ersten Mal Freundschaften mit Gleichaltrigen. Nach ihrer Rückkehr erhält Agatha Klavierunterricht und es erwacht durch regelmäßige Besuche des Stadttheaters ihre Liebe zur Bühne. Sie hegt den Wunsch, Konzertpianistin zu werden, verzichtet aber aus Unfähigkeit sich öffentlich produzieren zu können, auf ihren Wunschberuf.

Als Agatha elf Jahre alt ist, stirbt ihr Vater im Alter von fünfundfünfzig Jahren an einer Lungenentzündung; für Agatha ist der Tod des Vaters gleichbedeutend mit dem Ende ihrer Kindheit.

Die Mutter drängt ihre 18-jährige Tochter, ihre erste Kurzgeschichte zu schreiben und Agatha reicht die Geschichte „Das Haus der Schönheit“ bei verschiedenen Zeitschriften ein, jedoch ohne Erfolg. 1909 versucht sich Agatha an einem Roman („Snow upon the Desert“) und legt diesen dem Schriftsteller Eden Philpotts mit der Bitte um ein Urteil vor, welcher ihr einen ausführlichen Antwortbrief widmet.

Mit 20 Jahren soll Agatha offiziell in die Gesellschaft eingeführt werden, doch da die finanziellen Mittel fehlen, lässt sich ihre Mutter sonniges Klima verordnen; Ashfield wird vermietet und Mutter und Tochter reisen im Winter 1910 nach Ägypten. Agatha legt viel von ihrer Schüchternheit ab und flirtet gern, interessiert sich aber für keinen der jungen Männer ernsthaft.

An einem Ball-Abend von Lord und Lady Clifford lernt sie am 12. Oktober 1912 Archibald („Archie“) Christie kennen und lieben. Für Agatha ist er der Ritter in glänzender Rüstung; Leutnant Christie ist in Wirklichkeit aber ein nüchterner und vernunftbetonter Mensch. Nach ein-einhalbjähriger Verlobungszeit und einer Achterbahnfahrt der Emotionen heiraten die beiden unkonventionell und überstürzt am 24. Dezember 1914.

Nach Ausbruch des ersten Weltkriegs wird Archibald Christie an die französische Front berufen. Während dieser Zeit arbeitet Agatha beim freiwilligen Hilfskomitee in Torquay als Krankenschwester und später als Apothekenhelferin. In der Krankenhausapotheke denkt sie sich Geschichten aus und profitiert von den Regalen von Giften: In 41 ihrer 66 Detektivromane wird Gift als Mord- oder Selbstmordwaffe eingesetzt. Sie schätzt die saubere und gepflegte Mordart, ein Markenzeichen von Agatha Christie.

Nach mehreren Absagen reicht Agatha Christie im Jahre 1917 das Manuskript ihres ersten Detektivromans „The Mysterious Affair at Styles“ beim Verlag The Bodley Head ein. Drei Jahre später, bereits nach der Geburt ihrer einzigen Tochter Rosalind in Ashfield, entschließt sich der Verlag, ihren Roman zu veröffentlichen.

Als ihr geliebtes Elternhaus in Ashfield aus finanziellen Gründen der Verkauf droht, schlägt Archie Agatha vor, noch ein Buch zu schreiben, und so erscheint 1920 der Roman „The Secret Adversary“, den ihr Verleger erst nach längerem Zögern veröffentlicht.

Bald empfindet Agatha Christie ihr Privatleben als ziemlich enttäuschend, Archie hat einen Posten bei einer Firma in der Stadt bekommen und arbeitet hart. Doch 1922 wird den Christies die Chance zu einem Abenteuer geboten, eine einjährige Weltreise der „British Empire Mission“. Sie gehören der Gesandtschaft der in London stattfindenden Empire-Ausstellung (eine Verkaufsmesse für Produkte des britischen Kolonialreichs) an. Agatha kann dem Angebot nicht widerstehen und lässt ihre Tochter in Claras und Madges Obhut.

Nach ihrer Rückkehr ist Archibald gezwungen, eine unbefriedigende Stellung anzunehmen, er ist gereizt oder verfällt in melancholisches Schweigen. In diesen schwierigen Jahren von 1923 – 1925 organisiert Agatha den Haushalt, schreibt zwei Bücher und unterzeichnet einen Vertrag bei ihrem neuen Verleger William Collins.

In den 20er Jahren hatten Kriminalromane und -geschichten gewissen Konventionen, so z. B. dem von Ronald A. Knox zusammengestellten „Dekalog der Detektivgeschichte“ zu entsprechen; so durfte u. a. kein geheimnisvoller „Chinamann“ oder nicht mehr als ein Geheimgang vorkommen. Dieser Dekalog wird in die Statuten „Detection Club“ aufgenommen, dem Agatha Christie seit den 20er Jahren als Mitglied angehörte. Doch in „The Murder of Roger Ackroyd“ hat Agatha Christie gleich gegen mehrere dieser Konventionen verstoßen, Leser wie Kritiker sind gespalten, doch der Urteilsspruch lautet: „Fair. Sie hat uns lediglich alle hereingelegt.“ Der 1926 erschienene Roman machte Agatha Christie über Nacht berühmt; seit 1958 bis zu ihrem Tode war Agatha Christie Präsidentin des heute noch bestehenden „Detection Club“.

Im Frühjahr des Jahres 1926 stirbt ihre Mutter und Agatha erbt ihr Elternhaus in Ashfield. Im selben Jahr zerbricht die Ehe von Agatha und Archibald Christie. Der Trennung ist eine Zeit der Entfremdung vorausgegangen, und mit der Nachricht, dass sich Archibald in eine Frau Namens Nancy Neele verliebt habe, wünscht er die Scheidung. Das Bewusstsein, dass ihre Ehe endgültig gescheitert ist, stürzt Agatha in tiefe Verzweiflung und mündet in Agathas Verschwinden, dessen Hintergründe nie vollständig geklärt werden. Agatha Christie wird 10 Tage später völlig verstört in einem Hotel in einem Kurort in Yorkshire als die verschollene Autorin erkannt.

Agatha muss sich und ihre Finanzen ordnen und schreibt eine Anzahl an Kurzgeschichten, um fällige Rechnungen zu bezahlen und veröffentlicht ihren ersten Roman unter dem Pseudonym Mary Westmacott.

Im Herbst 1928 entscheidet sich Agatha, eine Reise in die Karibik zu unternehmen, doch zwei Tage vor ihrer Abreise lässt sie diese stornieren und tritt, aufgrund enthusiastischer Berichte auf einer Dinnerparty, eine Orientreise an. Im archäologischen Camp von Ur lernt sie den britischen Archäologen Leonard Woolley kennen, entdeckt ihr Interesse für Archäologie und bleibt bis zum Beginn der Regenzeit.

Im Jahre 1930 bricht Agatha zu ihrer zweiten Orientreise auf und lernt im archäologischen Camp von Ur Leonard Woolleys Assistenten Max Mallowan kennen; seine Leidenschaft gilt der Archäologie, noch. Am 11. September des Jahres 1930 heiraten Max und Agatha trotz seines Katholizismus und ihres beträchtlichen Altersunterschieds; sie mogeln ein wenig, Agatha gibt 37 statt 40 Jahre und Max 31 Jahre statt 26 an.

1933 gelingt es Max Mallowan mit Hilfe des britischen Museums im Irak, eine eigene Expedition zusammenzustellen. Max zuliebe nimmt Agatha Unterricht in Geometrie, um ihn auf seiner Reise als vollwertiges Expeditionsmitglied unterstützen zu können; 1935 folgt eine Grabung in Syrien. Die 30er Jahre waren schriftstellerisch für Agatha sehr produktiv und sie schreibt in der Abgelegenheit der Wüste in den jeweiligen Camps einige ihrer bekanntesten Bücher („Murder on the Orient-Express“, „Death on the Nile“). Zu ihrer besten Zeit bringt es Agatha auf drei Bücher pro Jahr. Nach 15 Jahren und 23 Büchern hat sich Agatha Christie als Bestseller-Autorin einen Namen gemacht.

Im Frühjahr 1941 wird Max als Nahost-Experte nach Kairo geschickt; Agatha bleibt in London. Sie arbeitet bis 1944 in der Krankenhausapotheke des University College Hospital und verbringt die übrige Zeit mit Schreiben. Um einer Blockade vorzubeugen, schreibt sie alternativ an zwei Projekten.

Agatha wendet sich nun mehr der Theaterarbeit zu, Zeitzeugen berichten, dass die schüchterne und verlegene Agatha Christie während der Theaterproben zu einer anderen Persönlichkeit wurde. Auf die Frage, ob es ihr etwas ausmache, eine Zeile des schwer zu sprechenden Textes zu verändern, antwortete die Autorin mit fester Stimme: „Ja und ob!“

Auch wenn ihre bekanntesten Werke Kriminalgeschichten sind, war sie eine viel abwechslungsreichere Schriftstellerin als bisweilen angenommen wird. Sie verfasste ‚unzählige‘ Kurzgeschichten, Theaterstücke, Gedichte und unter dem Pseudonym Mary Westmacott Liebesromane.

Im Jahre 1952 feiert „The Mousetrap“ (Die Mausfalle) Premiere; die Kritiken sind positiv, doch niemand ahnt, dass das Stück seit 1952 bis heute täglich auf dem Spielplan stehen wird. Ursprünglich als Hörspiel konzipiert, ist „Die Mausefalle“ das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theaterstück der Welt.

Im Jahre 1971 wurde Agatha Christie von Königin Elizabeth II. als „Dame Commander of the British Empire“ als Ritter in den Adelsstand erhoben und durfte das Adelsprädikat „Dame“ – gleich einem „Sir“ – als Bürgerin des Vereinigten Königreiches vor dem Vornamen führen.

Mit gewöhnlichen Maßstäben ist der Erfolg von Agatha Christie nicht zu messen. In mehr als sechs Jahr-zehnten ihres schriftstellerischen Schaffens hat sie allein 66 Kriminalromane verfasst und mehr als 7.000 Akteure erfunden, wobei sie großen Wert darauf legte, einen Namen selten mehr als einmal zu verwenden. Ihre Bücher wurden in 109 Sprachen übersetzt und erreichen eine Zwei-Milliarden-Auflage. Damit steht sie nach einer Erhebung der UNESCO über die meistgelesenen Bücher der Welt – hinter der Bibel und Shakespeare – an dritter Stelle. Trotz vieler zum Teil unbarmherziger Kritiken und Vorwürfe wie „stereotyp“, „unwahrscheinliche Konstruktionen“, „immer dasselbe“ oder „unlesbar“, sind ihr Name sowie die ihrer Hauptfiguren Miss Marple und Poirot zu unsterblichen Begriffen geworden. Paradoxerweise sind es gerade ihre oft angekreideten Schwächen, wie ihre einfache Sprache („Schulmädchen-Englisch“), die sparsamen Charakterisierungen und Beschreibungen, die ihr eine Lese- und Fangemeinde über alle sozialen und geographischen Grenzen hinweg beschert haben.

Am frühen Nachmittag des 12. Januar 1976 stirbt Agatha Christie in Wallingford, in der Grafschaft Oxfordshire. Auf ihrem Grabstein steht: „Agatha Christie, Schriftstellerin“

Marc Weitkowitz

Aus dem Programmheft

Foyer

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich sehr, Sie zu einer von zwei weiteren Aufführungen des TheaterLaien e.V. hier in der Aula des MGB begrüßen zu dürfen. Ich bin zuversichtlich, dass Ihnen der heutige Abend bei und mit uns Freude bereiten wird; denn heute wird es spannend: Sie werden in den Genuss von Agatha Christies Kriminalstück „Zeugin der Anklage“ kommen, das viele von Ihnen in der Billy-Wilder-Verfilmung mit Charles Laughton und Marlene Dietrich kennen werden. Wie viele von Christies Kriminalstücken spielt auch „Zeugin der Anklage“ mit der Wahrnehmung der Personen des Stücks sowie mit der der Zuschauer. Viele Klischees werden scheinbar bedient, um dann wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Aber ich möchte nicht zu viel verraten, sondern Sie Ihr Urteil über das Stück selbst fällen lassen.

Stattdessen würde ich Sie gerne zu einem kurzen Blick auf die Historie des TheaterLaien einladen; mit „Zeugin der Anklage“ führen wir nämlich nicht unser erstes Kriminalstück auf – nein, man kann sogar sagen, dass ein Krimi die Geburt des TheaterLaien eingeleitet hat: „Mord inklusive“. Das von Thomas Krieger selbstgeschriebene Stück sorgte mit seiner Aufführung im Jahr 1996 dafür, dass sich neben dem bereits seit 1991 bestehenden Jungen Borbecker Musiktheater ein Sprechtheater etablierte; denn das erste Stück war ein voller Erfolg. Damals noch namenlos nannte sich die neu gegründete Theatergruppe TheaterLaien und trat 1997 mit dem Stück „Cyrano de Bergerac“ erstmals unter diesem Namen auf. Schauen wir noch ein wenig weiter zurück – auf das Jahr 1993 -, eine Zeit, in der an das TheaterLaien noch nicht zu denken war, werden wir in Sachen Kriminalstück erneut fündig. Und erneut haben wir es mit einem selbstverfassten Stück zu tun. Zwei junge Männer, die gerade ein Jahr zuvor ihr Abitur bestanden hatten, schrieben den Text zum ‚Musicalischen Kriminalstück‘ „Mord im Morgengrauen“. Diese beiden jungen Herren – heute nicht mehr ganz so jung – dürften Ihnen als treue TheaterLaien-Gäste bestens bekannt sein: Thomas Krieger und Oliver Schürmann, die beide auch heute Abend wieder auf der Bühne stehen. Die Musik komponierte und kompilierte ihr Schulkollege Arne Kovac, der auch in den Folgejahren große Verdienste um das Junge Borbecker Musiktheater sammelte.

Das letzte Kriminalstück liegt also, wie Sie gerade gelesen haben, schon 13 Jahre zurück, wozu mir nur ein passender Kommentar einfällt: Höchste Zeit für ein Neues! Und bei diesem wünsche ich Ihnen nochmals viel Spaß! Ein herzlicher Dank geht an die Hausmeister Prinz und Podbevsek, die uns immer freundlich zu den Proben empfangen und uns – wenn nötig – geholfen haben. Danke auch an all diejenigen, die zum Gelingen unseres Stücks beigetragen haben, die aber nicht auf der Bühne zu sehen sind.

Es grüßt Sie herzlich Ihr

Tim Meier, Gesamtleiter

London – Ostwind?

Mayhew: „Was macht der Hexenschuss?“
Carter: „Ich spüre ihn nur, wenn der Wind aus östlicher Richtung kommt. Danke der Nachfrage, Mr. Mayhew.“

Bereits bei einer der ersten Proben kam mir diese Aussage seltsam vor. Man könnte sagen, es „klingelte“, ja es klingelte. Hatte ich nicht während meiner Schulzeit im Geschichts- und Englischunterricht bei Frau Westphal sowie bei einem Londonbesuch, gelernt, dass in London so gut wie nie Ostwind weht? Eine kurze Recherche bestätigte meine Vermutung. In London bzw. in Südengland herrscht an sieben von zehn Tagen Westwind. Die Tage, an denen starker Ostwind weht, summieren sich im Jahr auf nur ganz wenige Wochen.

Dieser Faktor hatte in London auch Auswirkungen auf die Stadtstruktur. Im Zuge der Industrialisierung, welche bekanntermaßen ihren Anfang in Großbritannien nahm, siedelten sich Industrie und Gewerbe im Osten der Stadt an, damit der vorherrschende Westwind den Qualm und Gestank der Industrieanlagen aus der Stadt weg nach Osten trug. Im Westen der Stadt entstanden somit die Wohngebiete der Mittel- und Oberschicht. Obgleich das London der Gegenwart nicht mehr durch die Industrien des 19. Jahrhunderts geprägt ist, sondern sich ähnlich dem Ruhrgebiet einem „Strukturwandel“ unterziehen musste, blieben alte Muster erhalten. Im Osten der Stadt befinden sich heute die sozialen Brennpunkte, dort leben die Menschen, die an der Armutsgrenze leben oder diese bereits unterschritten haben. Zudem haben diese Stadtteile auch eine höhere Verbrechensrate. Im Westen der Stadt bietet sich meist ein anderes Bild. Hier ist die Bebauung nicht so dicht wie im Osten. Meist sind es kleine Einfamilienhäuser oder teure Apartments, die das Stadtbild in diesem Teil Londons prägen.

Auch der Flugverkehr der englischen Hauptstadt ist vom Westwind geprägt. Flugzeuge fliegen Heathrow generell, also bei West- oder auch leichtem Ostwind, über die Stadt an. Aus dieser Richtung gibt es zwei Einflugschneisen, während Heathrow an den wenigen Ostwind-Tagen von Osten her lediglich nur über eine Einflugschneise angeflogen werden kann.

Somit lässt sich zusammenfassend feststellen, dass der Hexenschuss des guten Mr. Carter kaum noch schmerzen kann, denn er sagt: „Ich spüre ihn nur, wenn der Wind aus östlicher Richtung kommt.“

Marco Heckhoff

Zitate aus der Probenarbeit

Marco Heckhoff:
„Das ist ein blöder Satz, weil er so kurz ist.“

Presse

Komisch und spannend

„TheaterLaien“ ließ die Zuschauer „very british“ miträtseln

Dass Spannung und Hu­mor sich nicht ausschließen müssen, bewies das Ensemble des TheaterLaien. Bei Agatha Christies „Zeugin der Ankla­ge“ konnten die Zuschauer bis zum Ende miträtseln und sich immer wieder köstlich über britischen Humor amü­sieren.

Nach dem komödiantischen Herbst hatten sich die Schau­spieler des TheaterLaien wie in jedem Jahr für den Frühling un­ter der Regie von Thomas Krie­ger und der Gesamtleitung von Tim Meier ein ernsteres, span­nendes Stück ausgesucht: Aga­tha Christies „Zeugin der An­klage“, ein Kriminalstück in drei Akten, war dem jungen Ensemble wie auf den Leib ge­schrieben. Spannung bis zur letzten Minute, aber auch viele Szenen in denen die Schau­spieler ihren Witz unter Be­weis stellen konnten – beim Publikum kam das gut an. „Was macht der Hexen­schuss?“ – „Ich spüre ihn nur, wenn der Wind aus östlicher Richtung kommt.“ Damit jeder Zuschauer diese humoristi­sche Einlage verstand, erklärte das TheaterLaien den lustigen Hintergrund gleich im Pro­grammheft: In London, dem Ort des Geschehens auf der Bühne, weht so gut wie nie Ost­wind.

In „Zeugin der Anklage“ ist Leonard Vole des Mordes an einer älteren Dame angeklagt worden. Sein Motiv ist über­zeugend: Er ist Haupterbe des beträchtlichen Vermögens der Toten. Doch obwohl alles so eindeutig gegen ihn zu spre­chen scheint, glaubt Strafver­teidiger Sir Wilfrid Robarts dem jungen Mann, dass er un­schuldig ist, und entschließt sich, ihn vor Gericht zu vertre­ten. Der ohnehin schon schwierige Fall wird noch bri­santer, als Leonard Voles Ehe­frau Romaine, die wichtigste Entlastungszeugin, plötzlich nicht mehr bereit ist, ihrem Mann ein Alibi zu geben und ihn sogar schwer belastet. Doch damit nicht genug: Eine überraschende Wendung jagt in diesem Stück die nächste – und am Ende müssen die Zu­schauer feststellen, dass selbst als sie meinen, die Lösung des Rätsels endlich zu kennen, am Ende alles ganz anders ist als erwartet.

Restlos überzeugen konnte Marc Weitkowitz in seiner Rolle als Sir Wilfrid. Er war die perfekte Besetzung für den ernsten Rechtsanwalt und wusste sowohl in Zivilklei­dung in seinem vornehmen Büro – inklusive Foto von Aga­tha Christie auf dem Kamin­sims! – als auch in schwarzer Robe und weißer Perücke im Gerichtsgeschehen zu über­zeugen. Den listigen Anwalt spielte er in beeindruckender Weise, bewies ein gutes Gespür für die richtigen Pausenlängen und hatte nicht selten die La­cher auf seiner Seite.

Gewohnt gut war auch das Schauspiel von Marco Heckhoff als Leonard Vole. Er ließ den Angeklagten erst sympa­thisch, aber leicht naiv erschei­nen – die Zuschauer waren si­cher: Der Mann kann kein Wässerchen trüben! Zum En­de des Stücks hin allerdings veränderte der 25-Jährige sein Spiel und damit änderte sich auch die Sicht der Zuschauer auf Vole.

Nach drei Jahren Bühnen­abstinenz mit der ersten gro­ßen Rolle zurück auf der Büh­ne des TheaterLaien war Ger­linde Stolz als Romaine, der deutschen Ehefrau des Ange­klagten. Sie spielte die un­durchsichtige Frau, die von der Hauptentlastungszeugin eben zur titelgebenden Zeugin der Anklage wird, sehr authen­tisch. Bis kurz vorm Ende des Stückes konnte sie die eigentli­chen Absichten der berech­nenden Frau verschleiern.

Ovationen gab es so auch nach dem überraschenden Ausgang des Kriminalstücks: Das TheaterLaien schafft es je­des Mal, einen kurzweiligen Theaterabend zu gestalten!

Borbecker Nachrichten vom 02.04.2009

Britischen Humor und viele überraschende Wendungen…

…hält das neue Theaterstück „Zeugin der Anklage“ bereit, das die TheaterLaien am Freitag und Samstag auf die Bühne bringen. Der Krimi von Agatha Christie handelt vom Angeklagten Leonard Vole, der des Mordes bezichtigt wird. Alles spricht gegen ihn, selbst seine Frau sagt vor Gericht gegen ihn aus. Ist er tatsächlich der Täter? Spannung garantiert… Trotzdem darf gelacht werden, denn Christies Stücke sind bekannt für ihren britischen Humor. Da die Vorführungen im Rahmen der Borbecker Buch- und Kulturtage stattfinden, haben die TheaterLaien sogar noch eine Überraschung für die Theaterbesucher bereit. Unser Foto zeigt Tim Meier, Gerlinde Stolz, Marco Heckhoff und Kathrin Pohl (hinten v.l.) sowie Frederic Thelen, Thomas Krieger und Marc Weitkowitz von den TheaterLaien. Lesen Sie mehr auf Seite 3

Borbeck Kurier vom 18.03.2009

Bei den TheaterLaien wird es jetzt spannend

Nach Komödie kommt Krimi von Agatha Christie auf die Bühne

Kaum wird es Frühling, schon spielen die TheaterLaien wieder ein ernstes Stück. Nach der erfolgreichen Komödie „Und ewig rauschen die Gelder“, bringt die Borbecker Theatergruppe im Rahmen der Borbecker Buch- und Kulturtage den Agatha-Christie-Krimi „Zeugin der Anklage“ auf die Bühne

„Das Stück ist uns quasi zugeflogen“, strahlt Regisseur Thomas Krieger. „Mittels spezieller Suchmaschine haben wir nach einem Stück gesucht, an dem etwas 18 Personen mitwirken können. Von den wenigen, die in Frage kommen, haben wir uns dann die Skripte zusenden lassen und „Zeugin der Anklage“ war mit Abstand das beste.“

In dieser Hinsicht waren sich die Schauspieler also schonmal einig. Aber geht die Rollenverteilung ebenso harmonisch vonstatten? „Eigentlich schon, denn wir schauen immer, welche Rolle am besten zu wem passt. Zudem wollen manche von Vornherein nur kleinere Rollen übernehmen oder haben nicht die Zeit, für einen größeren Part zu proben“, erzählt Krieger. „Wir müssen aber natürlich sehen, dass man nicht immer den gleichen Typ Mensch spielt.“

Das Stück handelt von Leonard Vole, der wegen Mordes angeklagt ist. Das Motiv scheint überzeugend: Er ist Haupterbe des beträchtlichen Vermögens des Opfers. Obwohl alles eindeutig zu sein scheint, nimmt sich Strafverteidiger Sir Wilfrid Robarts der Sache an. Einziger Zeuge der Verteidigung ist Vole selbst. Überraschend präsentiert die Staatsanwaltschaft als dritte Zeugin der Anklage Voles Ehefrau Romaine, die ihn schwer belastet. Aber dies bleibt nicht die letzte interessante Wendung in dem Gerichtsdrama, welches ganz in der Tradition von Agatha Christies Kriminalgeschichten steht und sogar mit hochkarätiger Besetzung, unter anderem mit Marlene Dietrich, verfilmt wurde.

Nach dem großen Erfolg von „Und ewig rauschen die Gelder“ hoffen die TheaterLaien nun auf einen ähnlich großen Kartenansturm. „Bisher ist unsere Auswahl immer gut angekommen. Einer unserer Theaterbesucher hat ‚Und ewig rauschen die Gelder‘ sogar als lustigstes Stück der Welt bezeichnet. Das Agatha-Christie-Stück ist dafür umso spannender“, berichtet der Regisseur.

Obwohl Christie-Stücke beliebt sind, spielen die TheaterLaien zum ersten Mal einen ihrer Krimis. „Es ist natürlich eine Herausforderung und gleichzeitig ein Anreiz ein Stück einer so bekannten Autorin zu spielen. Wir freuen und schon sehr“, berichtet Krieger.

Die Proben laufen derzeit auf Hochtouren, denn bis zu den Vorführungen am Freitag, 20. März, und Samstag, 21. März, ist es nicht mehr lange hin. „Die Texte sitzen schon recht gut, aber wir müssen noch schauen, dass jeder an der richtigen Stelle steht, wenn er spricht“, lacht Thomas Krieger.

Obwohl es sich bei „Zeugin der Anklage“ um einen Krimi handelt, dürfen sich die Besucher auch über feinen britischen Humor à la „Ich spüre meinen Hexenschuss nur noch, wenn der Wind aus östlicher Richtung kommt“ freuen. Karten für die Vorstellungen in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck, Eingang Drogandstraße, gibt es unter der Rufnummer 6141645. Die TheaterLaien haben sogar eine kleine Überraschung für die Theaterbesucher: „Im Rahmen der Borbecker Buch- und Kultirtage 2009 gilt für alle Zuschauer der ermäßigte Eintrittspreis von 3 Euro.“

Borbeck Kurier vom 18.03.2009

Schon Billy Wilder reizte der Stoff

TheaterLaien mit „Zeugin der Anklage“

Das „TheaterLaien“ entert mit „Zeugin der Anklage“ von Agatha Christie die Bühne am Freitag und Samstag, 20./21. März. Dann öffnet sich der Vorhang für das Kriminalstück.

Das TheaterLaien präsentiert den fesselnden Justiz-Krimi jeweils um 19 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums an der Fürstäbtissinstra0e.

Leonard Vole (Marco Heckhoff) wird des Mordes angeklagt und das Motiv scheint überzeugend: Er ist Haupterbe eine beträchtlichen Vermögens. Aber obwohl alles eindeutig zu sein scheint, interessiert sich Strafverteidiger Sir Wilfrid Robarts (Marc Weitkowitz) für den Fall und übernimmt ihn.

Noch mehr Brisanz bekommt der Fall, als die Aussage der wichtigsten Entlastungs-Zeugin, Voles Ehefrau Romaine (Gerlinde Stolz), zusammenbricht. Und so wird sie plötzlich zur Zeugin der Anklage – Witness for the Prosecution, so der Originaltitel.

Aber dies bleibt nicht die letzte Wendung in dem Gerichtsdrama, das ganz in der Tradition von Agatha Christies Kriminalgeschichten steht.

Legendär ist auch die Verfilmung von Billy Wilder mit Marlene Dietrich in der Titelrolle und Charles Laughton als Sir Wilfried.

Karten gibt es unter 6 14 16 45, unter www.theaterlaien.de und an der Abendkasse.

Im Rahmen der Borbecker Buch- und Kulturtage gilt der ermäßigte Eintrittspreis von drei Euro.

Borbecker Nachrichten vom 12.03.2009