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An allem war’n die Pillen schuld!

Lustspiel in sechs Aufzügen von Heidi Spies

Aufführungen am 11. und 12. November 2005 und am 13. und 16. Januar 2006
in der Aula des Mädchengymnasium Borbeck,
Essen
sowie am 9. Mai 2006
im Bürgerhaus Langenberg,
Velbert

Familie Kleinschmidt ist eine ganz normale deutsche Durchschnittsfamilie. Seit kurzem lebt Opa Brinkmann bei den Kleinschmidts, und seitdem ist die häusliche Idylle am Ende. Seine Nörgelei und Einmischerei, seine Lustlosigkeit und Unausgeglichenheit fällt allen auf die Nerven. Mutter Elisabeth weiß Rat. Von allen Seiten wird versucht, Opa für irgendwelche Aktivitäten zu begeistern. Als dann auch noch die Nachbarin Frau Kümmerling und Hausbesitzerin Frau Schwarzenberger auftauchen sowie Hilde, Elisabeths Schwester, um Opa aufzubauen und zu motivieren, platzt ihm der Kragen. Er will einfach seine Ruhe. Doch die Familie gibt nicht auf. Hilde schenkt ihm eine Anleitung zum Romanschreiben und ein Röhrchen „Aktivarent“, Pillen, die zu mehr geistiger und körperlicher Betätigung führen sollen. Nach anfänglichem Zögern nimmt Opa nicht – wie vorgeschrieben – eine dieser Pillen, sondern schluckt fortan das Wundermittel haufenweise, was dazu führt, dass sich seine Lebensgeister und seine Selbsteinschätzung ins Unermessliche steigern. Ab sofort übernimmt er das Kommando in der Familie …

Inhalt

Erster Aufzug

Ein ganz normaler Morgen bei Familie Kleinschmidt: Während Mutter Elisabeth versucht, die häusliche Idylle aufrechtzuerhalten, ist Tochter Susi aufgrund der bevorstehenden Mathearbeit schlecht gelaunt. Auch Vater Bruno hat Sorgen: Sein Lieblingspullover ist in der Wäsche. Sabine hingegen muss nur noch ihren Verlobten Thomas dahingehend erziehen, dass er ihre Eltern jetzt duzen darf. Nur Opa schläft noch. Elisabeth weiß nicht mehr, was sie noch mit ihm machen soll, denn obwohl die Kleinschmidts ihn erst vor kurzem bei sich aufgenommen haben, treibt er mit seiner Unausgeglichenheit und Unzufriedenheit alle in den Wahnsinn. Und als dann Opa endlich aus den Federn kommt, löst er durch seine Kommentare auch schnell die Frühstücksrunde auf.

Zweiter Aufzug

Während Elisabeth den Frühstückstisch abräumt, hadert Opa Brinkmann mit seinem Schicksal. Auch Elisabeths Versuche, ihn für irgendetwas zu interessieren, schlagen fehl: Opa legt sich erst mal was hin. Die Nachbarin Frau Kümmerling – Nomen est omen! – will zwar den Opa aufmuntern, doch auch sie will der Rentner nicht sprechen. Elisabeth versucht vergeblich, ihre Schwester Hilde anzurufen, doch sie kann nur eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Letzte Rettung scheint Lenchen Brotesser von der Kirchengemeinde. Sie soll dem alten Herrn wieder Lust aufs Leben machen – und verspricht auch prompt, mit einer Freundin vorbei zu kommen. Als Elisabeth zur Arbeit geht, kommt der Postbote Schwungmann. Er ist ebenfalls über die Lustlosigkeit von Opa Brinkmann überrascht. Als dann Frau Brotesser und Frau Laumann erscheinen, merken auch sie, dass sich der alte Mann so schnell nicht begeistern lässt. Und als dann ferner noch Frau Kümmerling und Frau Schwarzenberger, die Hausbesitzerin erscheinen, ist es mit Opas Ruhe ganz vorbei. Hilde kann ihren Vater nur noch inmitten der vielen ihn bedrängenden Frauen erblicken.

Dritter Aufzug

Opa Brinkmann war – zum Leidwesen Elisabeths – mit Herrn Schwungmann einen heben. Obwohl Hilde ihren Besuch angekündigt hat. Sie hat nämlich die Lösung: Aktiv-Pillen. Vorsichtshalber hat sie ihrem Vater eine Dose aus der Apotheke mitgebracht. Und ein Buch „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“. Doch von beidem will Opa nichts wissen. Er legt sich lieber nach einem kleinen Streitgespräch mit Bruno hin. Als Elisabeth, Hilde und Bruno zum Essen ausgehen, nimmt Opa Brinkmann jedoch heimlich gleich die halbe Packung der Aktiv-Pillen. Und genau diese Pillen verfehlen ihre Wirkung nicht: Noch in der gleichen Nacht fängt er an, wie wild auf seiner Schreibmaschine zu tippen.

Vierter Aufzug

Opa ist nicht mehr zu bremsen: Seit Wochen schreibt und schreibt er und treibt damit die Familie in den Wahnsinn. Die Freude über seine Ankündigung, dass das Getippe nun bald ein Ende haben wird, verfliegt jedoch ganz schnell, als Opa Brinkmann seinen verdutzten Verwandten eröffnet, er hätte ein Theaterstück geschrieben und noch für den gleichen Abend die erste Probe im Wohnzimmer der Kleinschmidts anberaumt. Neben der Familie, die wie selbstverständlich als Schauspieler eingeplant ist, hat er noch weitere Gäste eingeladen. Nach kurzer Diskussion beschließt man, den alten Herrn erst einmal gewähren zu lassen.

Fünfter Aufzug

Mit größter Skepsis wird die Probe angegangen. Neben Familie Kleinschmidt samt Hilde sind auch Frau Kümmerling, Frau Schwarzenberger und Herr Schwungmann dabei. Außerdem hat Opa Brinkmann noch die völlig unbekannten Justus und Friederike eingeladen, die bei Real-Kauf arbeiten. Nun versucht Opa seine abstruse Theatergeschichte zu inszenieren, ein englisches Kriminalstück mit einer nackten Leiche. Gegen den erbitterten Widerstand der Kleinschmidts verteidigt der rüstige Rentner seine Ideen, und während sich Friederike an Thomas heranschmeißt, flirtet der eifersüchtige Justus mit Sabine. Die Probe endet im Chaos.

Sechster Aufzug

Frau Brotesser und Frau Laumann sind eingeladen worden, Opa Brinkmann wieder zur Vernunft zu bringen. Doch der alte Herr eröffnet den beiden, dass auch sie in seinem Stück eingeplant sind – als Soldatinnen der Heilsarmee. Entsetzt verlassen die beiden die Wohnung. Friederike erscheint unter dem Vorwand, ihre Handtasche vergessen zu haben, will sich aber nur des Wohnungsschlüssels bemächtigen. Während Opa von Justus zum Mittagessen eingeladen wird, will sich nämlich Friedericke eines wertvollen Gemäldes bemächtigen – doch dank der auftauchenden Susi und Frau Kümmerling kommt sie nicht dazu. Schließlich kommt auch Opa Brinkmann mit Justus zurück. Als diese gerade verschwinden wollen, begegnen sie Sabine. Justus flirtet wieder mit ihr, gerade in dem Moment als Thomas hinzukommt. Der will sofort die Verlobung lösen. Opa Brinkmann bekommt inzwischen einen Anruf von Bruno, der berichtet, dass Justus und Friederike das lang gesuchte Kunsträuberduo seinen. Opa schickt Sabine, Thomas und Susi fort und will alleine die Schurken überwältigen – was ihm dank der herbeieilenden Damen Brotesser und Laumann auch gelingt. Während die Gangster abgeführt werden und alle um Opas Wohl besorgt sind, erscheint Herr Schwungmann mit einem Telegramm: Peter Millowitsch ist an Opas Stück interessiert.

Thomas Krieger

Fotos

Besetzung

INSZENIERUNG UND BÜHNENBILDThomas Krieger
GESAMTLEITUNGJörg Weitkowitz
  
VATER, Bruno Kleinschmidt, PolizistTim Meier
MUTTER, Elisabeth KleinschmidtClaudia Rupp
SABINE, TochterKira Meinecke
SUSI, TochterPia Sollmann
THOMAS, Sabines VerlobterConrad Baege
OPA, Paul BrinkmannMarc Weitkowitz
HILDE, Mutters SchwesterAnnika Rupp
Frau KÜMMERLING, NachbarinMeike Broscienski
Frau SCHWARZENBERGER, HausbesitzerinSandra Schmitt
Karl SCHWUNGMANN, PostboteJörg Weitkowitz
JUSTUS von Schmitz-VorwerkOliver Schürmann
FRIEDERIKE WüstenblauJennifer Choryan
Billa LAUMANNSabrina Seyfferth
Lenchen BROTESSERAntonia Metken
MÖBELTRANSPORTEURMarco Heckhoff
zwei POLIZISTENMarco Heckhoff, Thomas Krieger
  
BELEUCHTUNGBurkhard Angstmann, Gerlinde Stolz
MASKEFrauke Krüger
BAUTENJörg Weitkowitz, Marc Weitkowitz
MALEREIENSabrina Seyfferth
REQUISITENMeike Broscienski, Jörg Weitkowitz, Conrad Baege, Claudia Rupp
KOSTÜMEJörg Weitkowitz
SOUFFLEUR UND INSPIZIENTThomas Krieger
ABENDKASSERené Böminghaus, Claudia Thierbach, Andrea Böminghaus

Autor

Heidi Spies

An dieser Stelle ist der geneigte Leser unseres Programmheftes gewohnt, etwas über den Autoren oder die Autorin des aktuellen Stückes zu lesen. Über die Eltern, die Geburt, die Kindheit, den schulisches Werdegang, möglicherweise über frühe Begabungen, einen erlernten Beruf, über Familie, Kinder und so weiter. Oder wie der Autor zur Schriftstellerei gekommen ist. Woher er seine Idee für das Stück genommen hat.

Für die Programmheft-Redaktion hat dies zwei Vorteile: Zum einen lassen sich somit mindestens eine Seite spielend füllen, zum anderen erfährt der Zuschauer auch noch etwas über denjenigen, den er diesen Abend zu verdanken hat.

Üblicherweise hatten wir ja auch in der Vergangenheit auch namhafte Autoren, so dass sich über diese relativ mühelos oder aber zumindest mit Hilfe von gut ausgestatteten Bibliotheken oder des Internets eine Lebenslauf zusammenstellen lies.

In diesem Jahr betreten wir aber Neuland. Ein Stück eines unbekannten Autoren hatten wir bislang nur in den Spielplan aufgenommen, wenn er aus unseren Reihen stammte. So aber lies sich auch mit Hilfe des Verlages nicht viel recherchieren. Nur soviel: Die Autorin schreibt unter einem Pseudonym und stammt aus dem Köln/Bonner-Raum. Nicht gerade viele Informationen für eine DIN-A5-Seite, wenn man die übliche Schriftgröße als Maßstab nimmt.

Wie kommt man überhaupt an ein solches Stück? An dieser Stelle möchte ich einmal lobend den PLAUSUS-Theaterverlag erwähnen. Dieser hat mir nicht nur unaufgefordert einen Gesamtkatalog seiner Stücke zugesandt, nein, auch im Internet kann man sich kostenlos Ansichtsexemplare der Stücke anfordern – bei vielen anderen Verlagen ist dies leider gar nicht oder nur gegen Bezahlung möglich.

So sind wir also – ungeplant – an ein Stück gekommen, welches erst im März diesen Jahres Uraufführung gefeiert hat und mit unserer Produktion erst seine dritte Inszenierung überhaupt erlebt.

Und noch drei Erkenntnisse konnte ich bei meinen Nachforschungen und dem Schreiben dieses Artikels gewinnen. Erstens: Bei anderen Theatergruppen und auch auf professionellen Bühnen geht es ähnlich chaotisch zu wie bei uns. Zweitens: Wir haben noch nie ein Stück einer weiblichen Autorin gespielt. Immerhin eine Komponistin hatten wir schon mal zu präsentieren. Mary Rodgers komponierte die Musik zu „Winnifred“. Und schließlich drittens: Auch mit noch so wenig Informationen über eine Autorin lässt sich ein Artikel schreiben.

Thomas Krieger

Aus dem Programmheft

Foyer

Lieber Zuschauer,

ich freue mich, Sie heute Abend im Namen des TheaterLaien e.V. als Gast begrüßen zu dürfen.

In diesem Jahr präsentieren wir Ihnen eine recht unbekannte Komödie mit dem Titel „An allem war’n die Pillen schuld!“ Dieses Lustspiel entführt uns in den Alltag der Familie Kleinschmidt, die vor kurzem Opa Brinkmann bei sich aufgenommen hat. Seitdem ist es mit der häuslichen Idylle – gab es je eine? – endgültig vorbei. Doch sehen Sie selbst, wie aus dem augenzwinkernden Blick auf eine typische Borbecker Familie eine rasante Geschichte um eine unliebsame Theaterproduktion und ihre Folgen entsteht.

Ich hoffe, dass wir etwas von dem Spaß, den wir bei dieser Produktion hatten, zu Ihnen in den Zuschauerraum hinüberbringen können und Sie über das turbulente Leben der Kleinschmidts ebenso lachen können wie wir in diesem Sinne wünsche ich Ihnen vergnügliche 90 Minuten, die Sie hoffentlich aus den trüben November-Gedanken herausreißen werden.

Während Sie sich nun in der Aula erwartungsfroh auf diesen Abend einstellen, wird hinter der Bühne noch einmal letzte Hand an das Bühnenbild gelegt, ein letztes Mal die Requisiten geübt und vielleicht auch der ein oder andere verstohlene Blick ins Textheft geworfen. All das ist zwar für die „alten Hasen“ schon längst zur Routine geworden, doch immer wieder aufregend wie am ersten Tag, stets vom selben Gedanken getragen: Hoffentlich geht auch alles glatt!

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen, die dieses Projekt durch ihre sicht- und unsichtbare Mitwirkung ermöglicht haben. Neben vielen altbekannten Gesichtern konnten wir auch für dieses Stück wieder einige neue Menschen begeistern, bei uns mitzuwirken. Mein Dank gilt ebenfalls dem Mädchengymnasium Borbeck und den Herren Franken und Podbevsek, die uns die Aula der Schule für Proben und Aufführungen zur Verfügung gestellt haben. Ebenfalls bedanken möchte ich mich für die anderen Räumlichkeiten, die uns für unsere Proben zur Verfügung gestellt wurden: Bei der Tuttmann-Schule, dem Marie-Juchacz-Haus und bei der St. Franziskus-Kirchengemeinde.

Mein abschließender Dank gilt fast schon traditionell – aber keinesfalls obligatorisch – Ihnen, lieber Zuschauer, dafür dass Sie mit Ihrem Kommen und Ihrem Applaus das würdigen, was wir in den letzten Monaten einstudiert haben. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Vergnügen mit unserer neusten Produktion!

Ihr Thomas Krieger

Die Liebe zum Detail

Requisiten beim TheaterLaien

Viele Dinge gehören nun einmal zur Vorbereitung eines Theaterstücks. Von der Auswahl des Stückes, über die Besetzung, Bühnenproben, Herstellen des Bühnenbildes, Aussuchen der Kostüme und vieles, vieles mehr.

Dazu gehört zweifellos auch das Aussuchen der Requisiten. Laut dem „modernen Lexikon“ handelt es sich hierbei um „für die Aufführung von Bühnenstücken benötigtes Zubehör, z.B. Einrichtungsgegenstände, Geräte, Handwerkszeug.“ Hierzu kann, wie Sie sich sicherlich nach dieser Beschreibung vorstellen können, eine ganze Menge von Kleinigkeiten, die besorgt werden müssen. Ob es sich hierbei nebenher auch noch um funktionstüchtige Geräte wie ein Telefon handelt oder um „essbare“ Requisiten wie Brote oder Hamburger, ist dabei ganz verschieden. Wobei bei letzteren schon die ersten Schwierigkeiten auftauchen. Ich er-innere mich dabei nur zu gut an eine beabsichtigte Manipulation, als die Flüssigkeit in einer Weinflasche, die bei uns üblicherweise Traubensaft enthält, in Essig ausgetauscht wurde und ich nichtsahnend einen großen Schluck aus eben jener Flasche nahm. Ein anderes Mal wurde mir reiner Wein eingeschenkt, das Glas musste von mir anweisungsgemäß trotzdem in wenigen Zügen geleert werden. Ein anderer Darsteller meinte es bei einer Aufführung zu gut, und aß schnell noch ein altes, von der einen Tag zuvor stattgefundenen Generalprobe eine Scheibe Brot, bevor es versehentlich jemand anderes isst, und verschluckte sich derart, dass er nur noch hustend den Rest der Szene überstand. Dass im Gegenzug aber auch gerne mal ungenießbares vorgesetzt wird, beweist nicht zuletzt der berühmte Instant-Tee, der nach Recherchen schon ein bis zwei Jahre abgelaufen war, bevor er auf unserer Bühne konsumiert wurde. Wobei für den Schauspieler gilt: Bloß nichts anmerken lassen!

Von solchen Aussetzern einmal abgesehen, herrscht bei unseren Requisiten einige Male eine fast schon übertriebene Liebe zum Detail. Denn selbst beim besten Willen und bei bester Gesundheit lässt sich wohl auch selbst aus der ersten Reihe nicht ausmachen, ob denn nun wirklich eine Flasche „Klöbener Krötenpfuhl“ auf der Bühne konsumiert wird, was aber detailreich auf dem Etikett steht. Als weiteres Beispiel sei der in diesem Stück noch vorkommende Gemeindebrief genannt, entworfen von Meike Broscienski. […]

Thomas Krieger

Zitate aus der Probenarbeit

Thomas Krieger:
„Kannst du das ein bisschen ernsthafter?“ –
Sandra Schmitt:
„Mehr so ironisch?“

Annika Rupp:
„Meine Beine sind falschrum.“

Annika Rupp:
„Warum stehen wir nicht erst auf, wenn wir dran sind?“ –
Thomas Krieger:
„Will ich nich‘!“

Presse

Mädchengymnasium Borbeck: TheaterLaien spielten für Aulasitze

Auf den Neuen sitzt es sich schon ganz gut. Das Ensemble der TheaterLaien (Foto) testete kurz vor seinem Auftritt am Freitag im MGB die renovierten Aulasitze. Der Auftritt der Schauspielgruppe mit dem Stück „An allem war’n die Pillen schuld“ war die erste Veranstaltung zugunsten der Erneuerung der Aulasitze. Der Hintergrund des Aufrufes zum besonderen Sponsoring erging im Zusammenhang mit der begonnenen Renovierung der Stühle. Die Bezirksvertretung hatte zwar diesbezüglich eine beträchtliche Summe zur Verfügung gestellt, dennoch reicht der Betrag für eine vollständige Instandsetzung nicht aus. Benefiz- und Sponsorenveranstaltungen sollen deshalb ab sofort die fehlenden Gelder in die Kasse spülen.

Borbeck Kurier vom 18.01.2006

Bestuhlung in der Aula soll aufgemöbelt werden

Erste Benefizveranstaltung von den TheaterLaien

So gut der Klang und die Technik in der Aula des Mädchengymnasiums, so schlecht ist es um die Bestuhlung bestellt. „Der Zahn der Zeit hat an der Ausstattung genagt“, sagt Schulleiterin Elisabenth Gemein. Die Stühle seien nicht nur schmutzig. „Es haben sich auch Halterungen der Sitzschalen gelöst und Befestigungsnägel drücken sich durch das Polster.“

Das ist schlecht auch für die zahlreichen Veranstalter aus ganz Borbeck, die seit vielen Jahren die Aula des Mädchengymnasiums gerne nutzen. Das sind die Konzerte des Schönebecker Jugendblasorchesters, da sind die zahlreichen Chorkonzerte, Tanz- und Theateraufführungen.

Zwar hat die Bezirksvertretung signalisiert, einen bedeutenden Betrag zur Verfügung stellen zu wollen, aber die Summe reicht nur für einen Teil der Sitze.

Was liegt also näher, als die Nutzer um Hilfe zu bitten? Die Borbecker Theatergruppe und Musiktheatergruppe „TheaterLaien“ laden nun zur ersten Benefizveranstaltung für die Bestuhlung ein. Am Freitag, 13. Januar, heißt es „An allem war‘n die Pillen schuld“. Das lustige Erfolgsstück unter Leitung von Thomas Krieger und Jörg Weitkowitz beginnt um 19.30 Uhr und dauert zirka 100 Minuten.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Familie Kleinschmidt ist eine deutsche Durchschnittsafmilie. Seit kurzem lebt Opa Brinkmann (Marc Weitkowitz) bei den Klein-schmidts, und seitdem ist die häusliche Idylle am Ende. Seine Nörgelei und Einmischerei, seine Lustlosigkeit und Unausgeglichenheit fällt allen auf die Nerven.

Mutter Elisabeth (Claudia Rupp) weiß Rat. Von allen Seiten wird versucht, Opa für irgendwelche Aktivitäten zu begeistern. Als dann auch noch die Nachbarin Frau Kümmerling (Meike Broscinski) und Hausbesitzerin Frau Schwarzenberger (Sandra Schmitt) auftauchen sowie Hilde (Annika Rupp), Elisabeths Schwester, um Opa aufzubauen und zu motivieren, platzt ihm der Kragen. Er will seine Ruhe. Doch die Familie gibt nicht auf. Hilde schenkt ihm eine Anleitung zum Romanschreiben und ein Röhrchen „Aktivarent“, Pillen, die zu mehr geistiger und körperlicher Betätigung führen sollen.

Nach anfänglichem Zögern nimmt Opa nicht — wie vorgeschrieben — eine dieser Pillen — sondern schluckt fortan das Wundermitel haufenweise, was dazu führt, dass sich seine Lebensgeister und seine Selbsteinschätzung ins Unermessliche steigern. Ab sofort übernimmt er das Kommando in der Familie…

Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt drei Euro

Borbecker Nachrichten vom 05.01.2006

Opa Brinkmann überzeugte

TheaterLaien wurden gefeiert – Publikum amüsierte sich prächtig

„Ich krieg‘ doch eh keinen Besuch, da muss ich mich auch nicht anziehen!“ – Opa Brinkmanns verquere Logik löste am vergangenen Wochenende wahre Lachsalven beim Publikum der TheaterLaien aus.

Nachdem die Schauspieler im Frühjahr mit ihrer Inszenierung von „Romeo und Julia“ einen großen Erfolg gefeiert hatten, wagten sie sich jetzt an eine Komödie: Bei Heidi Spies‘ „An allem war’n die Pillen schuld“ blieb kein Auge trocken.

Die Komödie erzählt die Geschichte von Opa Brinkmann. Er ist bei seiner Tochter und deren Familie eingezogen und kennt seitdem nur zwei Beschäftigungen: Entweder er nörgelt an allem und jeden herum oder er hockt apathisch in seinem Zimmer. Opa Brinkmanns Tochter Elisabeth beschließt zusammen mit ihrer Schwester Hilde etwas gegen diesen Zustand zu unternehmen. Als ihm seine Töchter Aktiv-Pillen mitbringen, verändert sich Opa Brinkmann radikal: Er lässt seine Apathie hinter sich, beginnt ein Kriminalstück auf einer alten Schreibmaschine zu schreiben und will es dann mit Hilfe seiner Familie auf die Bühne bringen – doch auch das nervt seine Familie nach wenigen Tagen gewaltig.

Marc Weitkowitz brillierte als Opa Brinkmann. Der 31-Jährige verwandelte sich durch Maske und Kostüm in einen schrulligen alten Kauz. Sein Theaterspiel ließ auch den skeptischsten Zuschauer nicht daran zweifeln, einen alten Mann auf der Bühne vor sich zu sehen. Seine schlagfertigen Antworten und Grobheiten machte es schwer, sich beim Lachen noch auf dem Stuhl zu halten.

Neben den anderen Schauspielern konnte vor allem Annika Rupp begeistern. Sie überzeugte restlos als Opas Tochter Hilde, die versucht, ihre esoterischen Überzeugungen ihrer Familie und vor allem ihrem Vater aufzudrängen.

Besonders beeindruckten auch Bühnenbild, Maske und Kostüme. Das Bühnenbild war äußerst aufwändig: Die TheaterLaien hatten ein richtiges Wohnzimmer mit Tür, Sitzecke, Esstisch und Regalen auf der Bühne aufgebaut – selbst ein mehrbändiges Lexikon zählte zu den Requisiten!

Allen Darstellern glaubte man die Rolle, die sie spielten durch Maske und Kostüm ohne weiteres: Die 21-jährige Pia Sollmann wirkte ebenso authentisch als Opa Brinkmanns 15-jährige Enkelin wie die plötzlich grauhaarige 16-jährige Sabrina Seyfferth als alte Frau Laumann.

Thomas Krieger, der für die Inszenierung verantwortlich war, und Jörg Weitkowitz, in dessen Händen die Gesamtleitung lag, hatten alles goldrichtig gemacht. Das Publikum jedenfalls amüsierte sich während beider Vorführungen königlich; immer wieder wurden die Schauspieler vom lauten Lachen der Zuschauerreihen unterbrochen. Nach dem Stück waren sich die meisten einig: „Wir sind jetzt schon gespannt auf das nächste Stück der TheaterLaien!“

Borbecker Nachrichten vom 17.11.2005

Opa ruiniert Ruf der Familie

15 „TheaterLaien“ spielen in der Aula des Mädchen-Gymnasiums Borbeck. Requisiten selbst gebaut und Kostüme aus Omas Kleiderschrank

Borbeck. „Der Butler muss die Tür öffnen. Peter muss böse gucken, wenn seine Töchter lachen“, korrigiert Thomas Krieger bei der Probe der „TheaterLaien“. Er hat die Regie für das Stück „An allem war’n die Pillen schuld!“ von Heidi Spies übernommen.

Beim fünften Akt des „Lustspiels in sechs Aufzügen“ tummeln sich alle 15 Darsteller auf der Bühne. „Das ist der Action-Akt“, ruft der Regisseur aus den Stuhlreihen. „Mehr Tempo bitte – aber nicht beim Sprechen“, lauten seine Anweisungen.

Die Bühnendekoration basteln Jörg und Marc Weitkowitz. Türrahmen und Tisch haben sie selbst gebaut. Ihre Requisiten fährt die Gruppe dann in einem Anhänger zu ihren Proben. Diese finden im Jugend- und Altenheim oder in Schulen statt. Dort schleppen sie alles auf die Bühne.

Auf dieser rast Opa hektisch über die Bretter und verteilt die Rollen an seine Familienmitglieder. Der Senior hat ein Stück geschrieben und alle eingeplant. „Seine Tochter hat ihn bei sich aufgenommen, weil die Familie der Ansicht war, Opa kann sich nicht mehr selbst versorgen“, erzählt Meike Broscienski die Handlung. „Beim Nachwuchs eingezogen, ist Opa zunächst recht träge und fällt allen auf die Nerven. Dann schluckt er Wunderpillen, blüht auf undübernimmt das Kommando“, ergänzt die 21-Jährige.

Meike spielt die Nachbarin, die zwei Probleme hat: Eines mit Alkohol und das andere mit Opa – in den sie verliebt ist. Ganz andere Sorgen plagen Elisabeth Kleinschmidt, dargestellt von Claudia Rupp. Ihr Vater hat ihr eine ganz besondere Rolle in seinem Drehbuch zugeteilt: Sie soll nicht nur die Geliebte des Lords, sondern auch eine nackte Leiche mimen.

„Er ruiniert den Ruf der Familie“, befürchten die Angehörigen. Doch Opa ist nicht zu stoppen – Lisbeth muss nachgeben. „Wir haben bei den Proben viel gelacht“, grinst Meike. Vor allem als Annika Rupp als esoterisch angehauchte Hilde auf die Bühne rauscht, hätten sich alle Laien gekringelt.

Bei der Generalprobe spielen die Darsteller konzentriert das ganze Stück. Begonnen haben sie mit einzelnen Szenen, dann die Aktdurchläufe mehrfach wiederholt. Ihre Kostüme kramen die Schauspieler aus dem Fundus hervor. Aber auch in Omas Kleiderschrank wühlen die Enkel nach passenden Kleidern.

Meike verrät: „Wir bringen mit, was wir abstauben können.“ Für Opa sind Hosenträger dabei, die Hausbesitzerin platzt im Kittel herein und Vater Bruno polstert seinen Bauch – mit Kissen.

Die „TheaterLaien e.V.“ proben seit rund zehn Jahren gemeinsam – vor fünf Jahren gründeten die Schauspieler den Verein. Zweimal im Jahr laden die 16- bis 33-jährigen Darsteller aus dem Großraum Borbeck Besucher zu ihren Vorführungen ein.

Die Premiere von „An allem war‘n die Pillen schuld!“ von Heidi Spies läuft am Freitag, 11. November, um 19.30 Uhr, in der Aula des Mädchen Gymnasiums Borbeck, Fürstäbtissinstraße 52-54. Die zweite Vorstellung beginnt ebenfalls um 19.30 Uhr, am Samstag, 12. November. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 08.11.2005

„An allem war’n die Pillen Schuld“

Die TheaterLaien führen mit dem Stück „An allem war’n die Pillen Schuld!“ ihr letztes Schauspielprojekt für die Spielzeit 2005 auf. Die Kleinschmidts nehmen ihren Opa auf. Dieser fällt mit seiner Nörgelei allen auf die Nerven. Mit der Anleitung „Wie man einen Roman schreibt und der Einnahme von Aktivpillen, erwachen seine Lebensgeister und seine Selbsteinschätzung steigt ins Unermessliche. Ab sofort übernimmt er das Kommando in der Familie. Die Aufführungen finden am Freitag, 11. November, und Samstag, 12. November, jeweils um 19.30 Uhr im Mädchengymnasium Borbeck statt. Karten gibt es unter der Rufnummer 6141645 oder an der Abendkasse.

Borbecker Kurier vom 26.10.2005

TheaterLaien mit neuem Stück und renitentem Opa

„An allem war’n die Pillen schuld!“, ein Lustspiel in sechs Aufzügen von Heidi Spiel, zeigen die „TheaterLaien“ am Freitag und Samstag, 11./12. November, jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums. Der Eintritt kostet vier, ermäßigt drei Euro. Karten gibt es unter www.theaterlaien.de, unter 6 14 16 45 und an der Abendkasse.

Zum Inhalt: Familie Kleinschmidt ist eine deutsche Durchschnittsfamilie. Seit kurzem lebt Opa Brinkmann (Marc Weitkowitz) bei den Kleinschmidts, und seitdem ist die häusliche Idylle am Ende. Seine Nörgelei und Einmischerei, seine Lustlosigkeit und Unausgeglichenheit fällt allen auf die Nerven. Mutter Elisabeth (Claudia Rupp) weiß Rat. Von allen Seiten wird versucht, Opa für irgendwelche Aktivitäten zu begeistern.

Als dann auch noch Nachbarin Kümmerling (Meike Broscienski) und Hausbesitzerin Schwarzenberger (Sandra Schmitt) auftauchen sowie Hilde (Annika Rupp), Elisabeths Schwester, um Opa aufzubauen und zu motivieren, platzt ihm der Kragen. Er will einfach seine Ruhe. Doch die Familie gibt nicht auf. Hilde schenkt ihm eine Anleitung zum Romanschreiben und ein Röhrchen Aktivarent, Pillen, die zu mehr geistiger und körperlicher Betätigung führen sollen. Nach anfänglichem Zögern schluckt Opa das Wundermittel. Ab sofort übernimmt er das Kommando…

Borbecker Nachrichten vom 13.10.2005