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Das Tagebuch der Anne Frank

Stück in zwei Akten von Frances Goodrich und Albert Hackett

Original-Titel: The Diary of Anne Frank

Aus dem Amerikanischen von Robert Schoor

Aufführungen am 23. und 24. April 2010
in der Aula des Mädchengymnasium Borbeck,
Essen
sowie am 13. Juni 2010
in der Aula des Gymnasium Adolfinum,
Moers

Aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zum jüdischen Glauben flieht die Familie Frank 1933 vor dem Terror der Nationalsozialisten aus Deutschland. In Amsterdam hat Otto Frank das Angebot erhalten, eine Firma aufzubauen, hier wächst Anne mit ihrer Schwester Margot auf. Mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die Niederlande 1940 verschlechtern sich die Lebensumstände der Familie Frank dramatisch, schließlich sieht Annes Vater keine andere Überlebenschance für seine Familie, als unterzutauchen. Ihre Erlebnisse und Gefühle hat Anne Frank in einem Tagebuch festgehalten, das sie im Versteck führte. Annes Bericht über das Leben im Versteck eines Amsterdamer Hinterhauses in völliger Isolation und ständiger Angst ist eines der erschütterndsten und bewegendsten Dokumente über das Leid der Juden in Europa, aber auch ein ermutigendes Zeichen des Lebenswillens und ein Triumph der Menschlichkeit. Das Tagebuch der Anne Frank gilt heute als einzigartiges menschliches Dokument aus der Zeit des Holocausts. 

Inhalt

Erster Akt

November 1945

Otto Frank betritt zum ersten Mal nach seiner Verschleppung ins KZ das Versteck, in dem er und sieben weitere Menschen zweieinhalb Jahre unter engsten Bedingungen gelebt haben. Da die Erinnerungen an diesen Ort zu schrecklich sind, will er alles verbrennen lassen und fortziehen. Seine Angestellte und Helferin Miep Gies zeigt ihm das Tagebuch seiner Tochter Anne, welches sie aufgehoben hat. Otto Frank beginnt, darin zu lesen …

Juli 1942

Das Leben für Juden wird im von Nazi-Deutschland besetzten Amsterdam immer unerträglicher. So beschließen Otto Frank, seine Frau Edith sowie ihre Töchter Margot und Anne im Hinterhaus des Geschäfts von Otto Frank Unterschlupf zu finden. Auch Herrn und Frau van Daan sowie deren Sohn Peter soll das Versteck künftig als zu Hause dienen. Unterstützt werden die Sieben von Herrn Kraler und Miep, die beide für Herrn Frank gearbeitet haben und nun die Geschäfte fortführen. Beide versorgen die sieben Versteckten mit Lebensmitteln. Die Behausung ist beengt, nur vier Räume stehen den Sieben zur Verfügung und tagsüber, wenn die Arbeiter im Geschäft sind, dürfen keine verdächtigen Geräusche aus der Wohnung kommen, alle müssen sich äußerst leise verhalten. Die forsche Anne will sich möglichst rasch mit Peter anfreunden, doch der ist verschlossen und spielt lieber mit seiner Katze Muschi. Von ihrem Vater bekommt Anne ein Tagebuch geschenkt, in dem sie fortan alle Ereignisse und ihre Gedanken zu Papier bringt.

September 1942

Zwei Monate leben die Sieben nun in ihrem Versteck; bei jedem verdächtigen Geräusch von draußen ist der Schrecken groß, vielleicht doch entdeckt worden zu sein. Aber auch die Spannungen untereinander werden immer deutlicher. Anne zieht Peter immer öfter auf, die Streitereien zwischen Herrn und Frau van Daan werden ebenfalls heftiger. Als Anne versehentlich den Pelzmantel von Frau van Daan mit Milch bespritzt, ist diese außer sich. Doch damit nicht genug: Herr Kraler sucht die beiden Familien auf und bittet darum, einen weiteren Menschen bei sich aufzunehmen: Den Zahnarzt Dussel. Er zieht zu Anne ins Zimmer und zeigt sich ob der neuen Situation zunächst äußerst verwirrt.

November 1942

Anne wird nachts immer wieder von Albträumen geplagt. Doch ihrer Mutter will sie sich nicht anvertrauen, was dieser stark zu schaffen macht. Einzig zu ihrem Vater pflegt Anne ein liebevolles Verhältnis. Dezember 1942 Der erste Abend des Chanukka-Festes. Alle haben sich feierlich gekleidet und Anne hat zur großen Überraschung für alle Geschenke gebastelt. Die Feier wird jedoch durch ein Geräusch aus dem Laden unterbrochen. Unglücklicherweise stürzt Peter in diesem Moment mit lautem Krach, so dass die Gefahr besteht, dass man nun entdeckt ist. Doch offenbar handelte es sich unten um einen Einbrecher, der nun die Flucht ergriffen hat. Nur Dussel befürchtet, dass dieser Einbrecher der Grünen Polizei eines Tages das Versteck verraten könnte. Verängstigt wird ein Chanukka-Lied angestimmt.

Zweiter Akt

Januar 1944

Zum neuen Jahr bringen Miep und Herr Kraler Blumen und einen Kuchen. Kraler berichtet von einem Arbeiter, der auf den geheimen Eingang zum Versteck geblickt und dabei eine Gehaltserhöhung verlangt hat. Dussel denkt sofort an den Einbrecher und so beschließt man, den Forderungen nachzugeben. Doch durch das zunehmende Aufeinanderhocken und die Gefahr von Außen wird das Verhältnis der Erwachsenen untereinander immer angespannter. Anne und Peter führen unterdessen ihr erstes ernsthaftes Gespräch.

März 1944

Anne trifft sich nun regelmäßig mit Peter und beide entwickeln Gefühle füreinander. Dabei werden sie vor allem van Frau van Daan aufgezogen.

Juni 1944

Zufällig entdecken die Versteckten, dass Herr van Daan nachts heimlich Essensvorräte für sich stiehlt. Die Situation eskaliert, Frau Frank möchte die van Danns am Liebsten sofort vor die Tür setzen. Da platzt Miep herein und berichtet vom D-Day: Die Alliierten sind in Frankreich gelandet. Sofort dreht sich die Stimmung und alle liegen sich freudig in den Armen.

August 1944

Immer wieder schellt im Untergeschoss das Telefon. Trotz Drängen von van Daan und Dussel will Otto Frank nicht ans Telefon gehen, um niemandem die Anwesenheit zu verraten. Die Befürchtungen, dass etwas Schlimmes passiert ist, sind groß, und die Ungewissheit ist für alle kaum zu ertragen. Da halten plötzlich zwei Autos vor der Tür, es klingelt Sturm: Die Versteckten sind entdeckt! Kurz darauf betritt ein Nazi-Offizier das Versteck.

November 1945

Herr Frank schließt mit dem letzten Eintrag das Tagebuch. Der Krieg ist vorüber, aber seine Frau und Kinder, seine übrigen Mitbewohner, sie sind alle tot. Sie alle kamen in den Konzentrationslagern ums Leben.

Thomas Krieger

Fotos

Besetzung

INSZENIERUNG UND BÜHNENBILDThomas Krieger
GESAMTLEITUNGTim Meier
  
OTTO FRANKMarc Weitkowitz
EDITH FRANK, seine FrauAntonia Metken
MARGOTSabrina Seyfferth
ANNEAnnika Rupp
HERR VAN DAANTim Meier
FRAU VAN DAANAnika Winter
PETERJulian Tschech
DUSSELConrad Baege
MIEPFenja Steffen
KRALERJörg Weitkowitz
ein SoldatThomas Krieger
  
BELEUCHTUNG UND TONThomas Krieger, Thorben Pawlowski, Frederick Thelen
BAUTENConrad Baege, Jörg Weitkowitz
REQUISITEAnnika Rupp, Sabrina Seyfferth, Anika Winter
KOSTÜMETim Meier
SOUFFLEURThomas Krieger
ABENDKASSEMarco Heckhoff, Kathrin Pohl

Autor

Frances Goodrich-Hackett (* 21. Dezember 1890 in Belleville; † 29. Januar 1984 in New York City) war eine US-amerikanische Drehbuch- und Theaterautorin sowie Theaterschauspielerin. Frances Goodrich begann ihre Karriere ab 1916 zunächst als Schauspielerin am Broadway, war jedoch kaum erfolgreich. Ebenso schien zunächst auch ihr Privatleben zu verlaufen.

So heiratete sie am 3. Mai 1917 den Filmschauspieler Robert Ames, von dem sie sich 1923 scheiden ließ. Am 11. Oktober 1927 trat sie mit dem gebürtigen niederländischen Schriftsteller Hendrik Willem van Loon vor den Traualtar. Bereits nach zwei Ehejahren erfolgte 1929 die Scheidung. Zunächst wollte Goodrich nicht erneut heiraten, bis sie Ende der 1920er Jahre den Drehbuchautor Albert Hackett kennen lernte. Obwohl Hackett zehn Jahre jünger als Goodrich war, heirateten beide am 7. Februar 1931.

Albert Maurice Hackett (* 16. Februar 1900 in New York City, New York, USA; † 16. März 1995 ebenda) war ein US-amerikanischer Drehbuch- und Theaterautor sowie Stummfilmschauspieler. Hackett, geboren in Manhattan, war der älteste von zwei Söhnen der Bühnenschauspielerin Florence Hackett sowie Maurice Hackett.

Hackett, bestätigt durch seine Mutter, besuchte ab seinem sechsten Lebensjahr die New York’s Professional Children’s School, und war bereits ab 1912 in einigen Stummfilmen als Nebendarsteller präsent. Bis zu seinem 22. Lebensjahr stand er vor der Kamera, bis er sich entschloss, Theaterstücke und Drehbücher zu verfassen.

Beide arbeiteten als Partner für Metro-Goldwyn-Mayer. Wurde Goodrich ein Filmprojekt angeboten, beteiligte sich Hackett als Co-Autor, und umgekehrt. Sie arbeiteten an jedem Film zusammen, und wurden so im Lauf der Zeit viermal gemeinsam für den Oscar in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert. Eine Goldstatue blieb den beiden jedoch stets verwehrt. Auch schrieben beide Bühnen- und Theaterstücke. So adaptierten sie das Tagebuch der Anne Frank in das am Broadway zur Aufführung gebrachte Theaterstück, welches in dem heute noch bekannten Spielfilm von 1959 adaptiert wurde. Ihre Arbeit wurde sowohl mit dem Tony Award als auch dem Pulitzer-Preis geehrt. 1962 schrieben beide mit „Five Finger Exercise“ ihren letzten Film und zogen sich danach ins Privatleben zurück. Frances Goodrich erkrankte an Lungenkrebs, an dem sie 1984 im Alter von 93 Jahren starb. Die 33 Jahre lang währende Ehe blieb kinderlos.

Nach dem Tod seiner Frau heiratete Albert Hackett 1985 die gebürtige Schwedin Gisella Svetlik. Mit ihr blieb er bis zu seinem Tod verheiratet.

Tim Meier 

Aus dem Programmheft

Foyer

Sehr geehrtes Publikum,

ich heiße Sie herzlich zu einer unserer beiden Aufführungen im Frühjahr 2010 willkommen!

Mit dem Theaterstück „Das Tagebuch der Anne Frank“ begibt sich das TheaterLaien auf historisches Terrain: Das in ihrem Tagebuch festgehaltene Schicksal Anne Franks, ihrer Familie und deren Mitbewohnern gilt als eines der eindrucksvollsten Zeugnisse für die Schrecken der Nazizeit. Wir hoffen sehr, diesem Zeugnis durch unsere Inszenierung gerecht zu werden, sind aber überzeugt davon, dass uns dies gelingen wird. Nicht umsonst haben 11 Schauspieler seit Mitte November – also gute fünf Monate – zweimal wöchentlich geprobt, ein konzentriertes Probenwochenende in der Jugendherberge Bilstein verbracht, ein umfangreiches Bühnenbild hergestellt, unzählige Requisiten und Kostüme beschafft, große Mengen an Text auswendig gelernt und, und, und…

Unser Dank gilt dem Mädchengymnasium Borbeck – allen voran den Hausmeistern Podbevsek und Prinz -, dessen Aula wir als Proben- und Aufführungsort benutzen durften und dürfen. Ein weiterer Dank geht an den CVJM e/motion e.V., in dessen Räumlichkeiten wir das Bühnenbild herstellen durften. Wir bedanken uns auch bei den Menschen, die durch ihren Einsatz – etwa in der Technik oder an der Abendkasse – dafür sorgen, dass die Aufführungen reibungslos vonstatten gehen können. Vielen Dank schließlich an Sie, liebes Publikum, dass Sie sich heute Abend für den Besuch unseres Theaters entschieden haben und somit die harte Arbeit honorieren, die hinter diesem Projekt steckt.

Ich wünsche Ihnen einen interessanten und vergnüglichen Abend bei uns und hoffe, dass wir Sie im Herbst wiedersehen, wenn wir unser nächstes Theaterstück präsentieren werden.

Ihr Tim Meier, Gesamtleiter

„Über den Tod hinaus“

Annes Tagebuch ist ein persönliches Dokument aus einer Zeit, die Spuren hinterlassen hat. Ein Tagebuch ist normalerweise so persönlich, dass es niemanden etwas angeht. In Annes Fall wurde es veröffentlicht, weil Anne selbst es so wollte. („Nach dem Krieg will ich auf jeden Fall ein Buch mit dem Titel „Das Hinterhaus“ herausgeben. […] mein Tagebuch wird mir als Grundlage dienen können.“1). Sie selbst hat Teile umgeschrieben oder ergänzt, Namen verändert oder zum Schutz der jeweiligen Personen gestrichen. Sie wollte schreiben und sie wollte gelesen werden.

Aber als Theaterstück? Immer wieder werden Bücher verfilmt und immer wieder gibt es Stimmen dafür und dagegen. Meist muss für das Drehbuch einiges gekürzt oder umgeschrieben werden. Bei erdachten Geschichten mag das irrelevant erscheinen, solange dem Gesamtwerk kein allzu großer Schaden entsteht. Aber bei einem Tagebuch?

Ich selbst habe Annes Tagebuch erst gelesen, als die Proben für unser Theaterstück begonnen hatten. Zwar kannte ich die Geschichte, jedoch immer von „außen“ wiedergegeben: Anne Frank, ein jüdisches Mädchen, welches zusammen mit ihrer Familie und anderen Untergetauchten über zwei Jahre lang in einem Hinterhaus lebte und letztendlich doch den Schrecken des nationalsozialistischen Regimes nicht entgehen konnte.

Ich habe das Tagebuch gelesen und festgestellt, dass sich fast alle Teile des Theaterstückes in dem Buch wieder finden lassen. Anders herum ist das – verständlicherweise – nicht der Fall. Man kann in zweieinhalb Stunden nicht zweieinhalb Jahre nachspielen, die Untergetauchten und auch die Helfer haben einiges mehr mitgemacht, als das Theater rüberbringen kann.

Doch ich stellte mir die Frage: Darf man Anne Frank – und auch andere „historische Figuren“ – nachspielen?

Annes Vater, Otto Frank, hatte sich der Anwesenheit bei der Premiere im Jahre 1955 und auch weiterer Aufführungen des Theaterstückes enthalten. Auch den später entstandenen Film hat er sich nicht angesehen. Er hätte es nicht ertragen, seine Familie, sich selbst – seine Geschichte – in Theater oder Film dargestellt zu sehen. Nichtsdestotrotz hatte er dem Stück zugestimmt, obwohl es in vielen Teilen von dem Tagebuch seiner Tochter und der Realität abweicht, denn er wollte vielen Menschen den Zugang zu Annes und seiner Geschichte und der darin enthaltenen Botschaft ermöglichen.

So wird man also Teil der Verbreitung einer Botschaft, wenn man dieses Theaterstück „Das Tagebuch der Anne Frank“ auf die Bühne bringt. Was das für eine Botschaft ist? Das sagt uns Anne selbst – mit ihren Worten, mit ihrem Wesen.

Durch ihr Tagebuch und auch durch Erzählungen ihrer Weggefährten wissen wir, dass Anne sehr vielseitig war. Ihr eigener Vater sagt, er habe seine Tochter nicht derart tiefsinnig erlebt, wie er sie später durch ihr Tagebuch kennen lernte. Anne war nach außen zumeist eine Frohnatur und machte sich gleichzeitig viele ernste Gedanken zu den verschiedensten Themen. Das waren zum einen Themen, die sie direkt betrafen, aber auch große weltliche oder religiöse Themen beschäftigten sie. Vermutlich hat sie nur einen Teil davon schriftlich festhalten können.

Die „innere Anne“ wird auf der Bühne kaum dargestellt, hierfür werden im Theater gelesene Textpassagen genutzt, welche zumeist auch einen Sprung auf der Zeitachse verdeutlichen. Auch diese Tagebucheinträge sind nicht original übernommen, sondern wurden dem Theaterplot angepasst. Das lässt sich schon daran erkennen, dass zu den genannten Daten im Original gar keine Einträge vorhanden sind.

In einem dieser fiktiven Einträge sagt Anne: „Aber… und das ist die große Frage… werde ich jemals gut schreiben können? Ich möchte weiterleben, über den Tod hinaus.“

Wenn wir ihr Tagebuch lesen, wenn wir ihre Gedanken in uns aufnehmen und auch wenn wir sie auf den Bühnen dieser Welt nachspüren können, bleiben ihre Worte, bleibt Anne lebendig.

Annika Rupp

1aus „Anne Frank Tagebuch“, Fischer Taschenbuch Verlag; Eintrag vom 11.05.1944 

Zitate aus der Probenarbeit

Conrad Baege:
„Kannst du nicht etwas lauter schreien?“ –
Annika Rupp:
„Nein.“ –
Conrad Baege:
„Dann haben wir ein Problem. Ich kann nämlich nicht leiser.“

Marc Weitkowitz:
„Wenn du aufhörst, bin ich dran. Ist mir doch egal, was du da erzählst.“

Thomas Krieger:
„Hat doch ganz gut geklappt!“ –
Jörg Weitkowitz:
„Und ohne Lachen!“ –
Thomas Krieger:
„Wer hat nicht gelacht?“ –
Jörg Weitkowitz:
„Du … fast.“

Tim Meier:
„Gibt es jetzt noch irgendwelche Fragen, die ich nicht beantworten kann?“

Annika Rupp:
„Du glaubst nicht, wie laut der Stuhl ist.“

Thomas Krieger:
„Jörg, ich weiß nicht, ob du stockst, weil du dich verliest oder weil du das in der Rolle machst.“ –
Jörg Weitkowitz:
„Meistens stocke ich, weil die Sätze hier verrutschen.“

Presse

Das Tagebuch der Anne Frank

TheaterLaien-Premiere am Freitag in der Aula des Mädchengymnasiums

„Spielt einfach durch. Tut so, als ob zwölf Schulklassen hier wären, die Lärm machen, und spielt einfach weiter.“ So weist Thomas Krieger das Ensemble des TheaterLaien an, während er noch mit der Stereoanlage beschäftigt ist. Krieger führt Regie bei der aktuellen Produktion des Ensembles: „Das Tagebuch der Anne Frank“.

Frühling ist Dramazeit für das TheaterLaien. In diesem Jahr hat sich das Ensemble dafür Frances Goodrichs und Albert Hacketts „Das Tagebuch der Anne Frank“ ausgesucht.

Sie erzählen auf der Bühne die Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie, die weltweit bekannt ist und nie an Brisanz verliert: Die Familie Frank muss 1933 aufgrund ihres jüdischen Glaubens aus Deutschland fliehen. In Amsterdam hat Otto Frank das Angebot erhalten, eine Firma aufzubauen. So zieht die Familie in die Niederlande. Die Schwestern Margot und Anne wachsen dort auf.

Mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die Niederlande 1940 verschlechtern sich die Lebensumstände der Familie dramatisch: Schließlich sieht Otto Frank keine andere Möglichkeit als unterzutauchen. In einem Hinterhaus versteckt sich Familie Frank gemeinsam mit der Familie van Pels – in Annes Tagebuch „van Daan“ genannt – und später Fritz Pfeffer – bei Anne „Dussel“ – auf engem Raum.

Über ihre Erlebnisse, Gefühle und die Einschränkungen und Konflikte in ihrem engen Versteck berichtet Anne Frank fortan in ihrem Tagebuch, das heute als einzigartiges Dokument aus der Zeit des Holocaust gilt.

Das Ensemble des TheaterLaien arbeitet unter der Regie von Thomas Krieger und der Gesamtleitung von Tim Meier bereits ein halbes Jahr an dem Stück: Montags und donnerstags proben sie in der Aula des Mädchengymnasiums.

„Das ist ein bisschen länger als sonst, wir konnten einige Szenen öfter proben als bei anderen Produktionen“, so Tim Meier.

Und auch sonst ist das Ensemble ziemlich entspannt: „Es gab schon Produktionen, bei denen wir Nächte durchgemacht haben, um die Bühnenbilder zusammenzuschrauben. Bei dieser Produktion liegen wir aber gut in der Zeit. Es gibt zwar noch einiges, was wir noch erledigen müssen, aber das ist alles gut machbar.“

Seit einem Probenwochenende Ende März proben die Schauspieler in Kostümen. „Das Bühnenbild ist dieses Mal sehr aufwändig“, so Tim Meier.

Die Bühne ist in drei Teile aufgeteilt, die jeweils einen Raum des Verstecks darstellen: So macht das TheaterLaien die Enge im Versteck deutlich.

Die Beleuchtung soll immer nur den Teil der Bühne erhellen, auf der gerade die Haupthandlung stattfindet: „Damit das wirklich funktioniert, müssen wir noch etwas ‚rumprobieren.“

Das Ensemble ist mit viel Spaß bei der Sache. Schon vor Beginn der Probe ist die Stimmung spürbar gut, und auch wenn das Stück ernst ist, merkt man den Akteuren den Spaß beim Spiel an. Beim Fototermin scherzt und lacht das Ensemble: „Jeder guckt jetzt mal seiner Rolle gemäß!“

Und als sich Annika Rupp als Anne beim Proben in ihrer Strumpfhose verheddert und über die Bühne hüpft, fällt es auch dem erfahrenen Ensemble des TheaterLaien schwer, todernst zu bleiben.

Bei der Probe steht Akt I auf dem Plan: „Wir proben heute einmal im Durchlauf, aber mit improvisiertem Bühnenbild.“

Der Vorhang geht zu, das Licht wird justiert. Hinter der Bühne hört man Gemurmel, schließlich kommt Thomas Kriegers Stimme aus dem Nichts: „Dann mal Vorhang auf!“ Der Vorhang öffnet sich und es herrscht Totenstille in der Aula.

Marc Weitkowitz betritt in der Roll des trauernden Otto Frank die Bühne. Obwohl nur ein paar Stühle das Bühnenbild symbolisieren und die Requisiten fehlen, nimmt man ihm die Rolle gleich ab.

Und als das Stück in die Rückblende geht und plötzliche Annika Rupp als Anne im karierten Rock und Anika Winter als Frau van Daan im Pelzmantel gemeinsam mit den anderen kostümierten Darstellern die Bühne betreten, gewinnt man einen ersten Einblick von dem, was bald das fertige Stück sein wird.

Wenn die Proben für das Stück schon so überzeugend sind, wie gut mag dann erst die fertige Produktion mit allem Drum und Dran sein?

Wer sich davon überzeugen möchte, der kann am Freitag, 23. April, um 19 Uhr zur TheaterLaien-Premiere von „Das Tagebuch der Anne Frank“ in die Aula des Mädchengymnasiums an der Drogandstraße kommen.

Am Samstag, 24. April, gibt es eine weitere Aufführung.

Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro.

Borbecker Nachrichten vom 22.04.2010

Das Tagebuch der Anne Frank

Das TheaterLaien e.V. zeigt am 23. und 24. April, jeweils um 19 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck, „Das Tagebuch der Anne Frank“.

Karten gibt es unter Tel. 0101/6141645 oder an der Abendkasse.

Borbeck Kurier vom 17.04.2010

Das Tagebuch der Anne Frank

TheaterLaien e.V. spielt im MGB

Das TheaterLaien e.V. zeigt am 23. und 24. April, jeweils 19.00 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck, „Das Tagebuch der Anne Frank“ – die Geschichte über acht Menschen, die sich vor dem Terror der Nationalsozialisten in einem Amsterdamer Geschäftshaus versteckt hielten.

Ihre Erlebnisse und Gefühle hat Anne Frank in einem Tagebuch festgehalten, das sie in diesem Versteck führte. Ihr Bericht über das Leben in völliger Isolation und ständiger Angst ist eines der erschütterndsten und bewegendsten Dokumente über das Leid der Juden in Europa, aber auch ein ermutigendes Zeichen des Lebenswillens und Triumph der Meschlichkeit.

Darsteller: Marc Weitkowitz, Antonia Metken, Sabrina Seyfferth, Annika Rupp, Tim Meier, Anika Winter, Julian Tschech, Conrad Baege, Fenja Steffen, Jörg Weitkowitz Inszenierung und Bühnenbild. Thomas Krieger, Gesamtleitung: Tim Meier.

Karten können unter 0201/6141645 und auf den Internetseiten www.theaterlaien.de bestellt oder an der Abendkasse erworben werden.

Borbeck Kurier vom 14.03.2010

TheaterLaien inszenieren Anne Frank

Das Borbecker Ensemble „TheaterLaien“ bringt „Das Tagebuch der Anne Frank“ von Frances Goodrich und Albert Hackett zur Aufführung. Die Proben laufen auf Hochtouren, die Aufführungen sind für den 23. und 24. April, jeweils 19 Uhr, in der Aula des Mädchengymnasiums geplant.

Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Karten kann man sich unter 614 16 45 oder per E-Mail (karten@theaterlaien.de) reservieren lassen.

Darsteller der authentischen Lebensgeschichte, die nach dem Tagebuch des jüdischen Mädchens Anne Frank inszeniert wurde, sind Antonia Metken, Annika Rupp, Sabrina Seyfferth, Fenja Steffen, Anika Winter, Conrad Baege, Thomas Krieger, Tim Meier, Julian Tschech, Jörg Weitkowitz und Marc Weitkowitz. Inszenierung und Bühnenbild stammen von Thomas Krieger. Die Gesamtleitung hat Tim Meier.

Borbecker Nachrichten vom 11.03.2010