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Ein Haufen Lügen

Spionage-Thriller in zwei Akten von Hugh Whitemore

Deutsch von Gottfried und Inge Greiffenhagen

Original-Titel: Pack of Lies

Aufführungen am 31. März und 1. April 2017
in der Aula des Mädchengymnasium Borbeck,
Essen

Barbara und Bob Jackson wohnen zwanzig Jahre, Helen und Peter Kroger seit fünf Jahren in der ruhigen Seitenstraße eines Vorortes von London. Sie sind Nachbarn und sie mögen sich. Bis eines Tages die freundliche Mrs. Stewart auftaucht, die für die Polizei arbeitet und Barbara und Bob um einen Gefallen bittet. Sie möchte mehr über die regelmäßigen Besuche des Herrn, der immer am Wochenende zu Helen und Peter kommt, wissen. Irritiert willigen die Jacksons ein, dass ihr Haus zur Observierung der Umgebung genutzt wird. Bald jedoch bekommt ihre kleine, heile Welt Risse. Den Nachbarn, zu denen sie bislang freundschaftliche Beziehungen pflegten, begegnen sie nun befangen und misstrauisch. Allmählich wird Barbara klar, dass ihre besten und liebsten Freunde unter einem ungeheuerlichen Verdacht stehen. Hin- und hergerissen zwischen der tiefempfundenen Freundschaft und den Verdächtigungen, spürt Barbara, wie sich ein immer feiner gesponnenes Netz von Lügen über ihr Leben und das ihres Mannes und ihrer Tochter Julie legt. Soll sie tatsächlich ihre Freunde zur angeblichen Rettung ihres Landes verraten? Dem Theaterstück liegt ein authentischer Spionagefall zugrunde, der Fall von Helen und Peter Kroger alias Morris und Lona Cohen, die 1960 im Londoner Vorort Ruislip nach wochenlanger Observation verhaftet wurden.

Lust auf mehr?

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Inhalt

Erster Akt

Herbst 1960. Im ruhigen Ruislip, einem nordwestlich von London gelegenen Vorort, führen die Jacksons ein beschauliches Leben. Die Jacksons, das sind Barbara und Bob mit ihrer Tochter Julie. Sie wohnen bereits seit 20 Jahren in ihrem Haus, vor etwa fünf Jahren sind Helen und Peter Kroger ins Haus gegenüber gezogen. Mit der Zeit ist zwischen den Ehepaaren eine Freundschaft entstanden, besonders Helen und Barbara sehen sich nahezu jeden Tag.

Eines Tages kündigt etwas mysteriös eine Mrs. Stewart ihren Besuch an. Bei Fragen sollen sich die Jacksons an Superintendent Smith von Scotland Yard wenden. Doch auch von diesem erhält Bob keine konkrete Auskunft. Als sich später Mrs. Stewart persönlich bei den Jacksons vorstellt, erklärt sie, dass man auf der Suche nach einem Mann sei, der sich möglicherweise an den Wochenende in der Nachbarschaft aufhält. Daher möchte Mrs. Stewart, die sich weiter sehr geheimnisvoll verhält, eine Dame vorbeischicken, die aus Julies Zimmer heraus die Straße beobachten soll. Obwohl den Jacksons die Heimlichtuerei – sie sollen mit niemandem darüber sprechen – nicht recht ist, stimmen sie der Observierung aus dem eigenen Haus zu.

Tatsächlich wird der Mann, den Mrs. Stewart sucht, eines Tages beobachtet, wie er aus dem Haus der Krogers, der benachbarten Freunde kommt. Barbara verschlägt es den Atem.

Als abends Mrs. Stewart erscheint, berichtet sie, dass es sich bei dem Mann um einen gewissen Gordon Lonsdale drehe. Möglicherweise handele es sich bei ihm um einen Spion, mehr möchte Mrs. Stewart zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Bob und Barbara fragen sich, was ein Spion bei ihren Freunden macht. Mrs. Stewart deutet an, dass die Krogers in die Spionage verwickelt sein könnten und verpflichtet die Jacksons zum Schweigen, indem sie sie auf die Strafbestimmungen über Geheimnisverrat hinweist. Besonders Barbara ist nicht glücklich darüber, hinter ihrer Freundin Helen herzuspionieren und auch Julie – der sie nichts über die Besuch von Lonsdale sagen soll – zu belügen. Doch Mrs. Stewart drängt darauf, die Überwachung des Nachbarhauses fortzusetzen. Bob stimmt schweren Herzens zu. Doch als Mrs. Stewart wieder geht, macht Barbara Bob Vorwürfe, dass er Mrs. Stewart nicht widersprochen hat. Bob hingegen kommen Zweifel, ob an den Vorwürfen nicht doch etwas dran ist – er macht Barbara darauf aufmerksam, dass sie die Krogers noch nie am Wochenende gesehen haben.

Am nächsten Tag kommen Helen und Peter vorbei, um Barbara einen kurzen Besuch abzustatten. Barbara ist unwohl bei dieser Begegnung, sie versucht aber, sich nichts anmerken zu lassen. Schließlich will sie die Nachbarn am Samstag zu einem Glas Wein einladen. Doch Helen lehnt ab – samstags sei es immer kompliziert, da Peter am diesem Tag seine Abrechnungen mache – und lässt eine regungslose Barbara zurück.

Zweiter Akt

Thelma und Sally, zwei der Ermittlerinnen, die aus dem Haus der Jacksons die Straße beobachten, fühlen sich auf ihrem Beobachterposten wohl, schließlich haben sie es bei Observierungsmaßnahmen selten so gemütlich. Von Barbara werden sie wie Gäste behandelt. Doch ein unangekündigter Besuch von Helen zeigt, wie sehr die Situation Barbara belastet. Nachdem Helen das Haus verlassen hat, muss sich Barbara übergeben.

Mrs. Stewart zeigt sich besorgt von Barbaras Nervosität, jedoch beharrt sie weiter darauf, dass die Observierung fortgesetzt werden soll. Auf Drängen von Barbara und Bob erzählt Mrs. Stewart mehr über die Hintergründe der Ermittlungen. Gordon Lonsdale steht an der Spitze einer russischen Geheimoperation, die damit beschäftigt ist, so viel wie möglich über die Unterwasseraufklärungsmöglichkeiten der NATO herauszufinden. Da man jedoch alle Hintermänner festsetzen will, sind noch weitere Beobachtungen notwendig. Barbara verabschiedet sich kühl in die Küche.

Als wieder einmal Thelma bei den Jacksons ist, schüttet Barbara dieser ihr Herz aus. Sie glaubt, dass Mrs. Stewart noch immer nicht alles gesagt hat, was sie weiß. Sie weiß immer noch nicht, wie Helen und Peter in diese Sache verwickelt sind. Und die Geheimnisse gegenüber Helen und Julie fallen ihr immer schwerer. Als Julie nach Hause kommt, rastet Barbara wegen einer Kleinigkeit aus und schreit Julie an.

Zum Weihnachtsfest sind Helen und Peter bei den Jacksons zu Besuch. Doch Barbara und Bob können sich nicht freuen, was Peter auf Helens Benehmen zurückführt, da diese einen über den Durst getrunken hat. Und so will keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen.

Als Mrs. Stewart wieder zu Besuch ist, berichtet sie, dass nun bald alles vorbei sei. Lonsdale und seine Komplizen würden noch heute abgeholt, ebenso Helen und Peter, die die Sendezentrale für Lonsdale sind. Über Funk oder versteckt in antiquarischen Büchern, die Peter mit der Post an angebliche Kunden in ganz Europa verschickte, wurden die Informationen an das KGB-Hauptquartier weitergegeben. Barbara ist entsetzt, dass Helen sie offenbar mit allem angelogen hat. Gleichzeitig macht sie sich selbst schwere Vorwürfe, weil sie aus ihrer Sicht genauso gelogen hat wie Helen.

Bei einem kurzen Besuch von Helen kurz darauf erzählt diese, dass sie und Peter vorhaben, nach Australien zu ziehen. Barbara hält das für eine hervorragende Idee und beschwört Helen, sich keine Zeit zu lassen. Versteht Helen diese Botschaft?

Thomas Krieger

Fotos

Besetzung

INSZENIERUNG UND BÜHNENBILDThomas Krieger
GESAMTLEITUNGKlaudia Henke-Albert
  
BARBARAAnika Winter
BOB, ihr MannThomas Krieger
JULIE, ihre TochterJulia Thelen
MRS. STEWARTSigrid Schanze
HELENKlaudia Henke-Albert
PETER, ihr MannTim Meier
THELMAFenja Steffen
SALLYBirgit Hemmer
Superintendent SMITHJörg Heikaus
  
BELEUCHTUNG UND TONBurkhard Angstmann
SOUFFLEURRobert Beilstein
MASKEJulia Thelen
BAUTENJörg Heikaus, Roman Henke
REQUISITE UND KOSTÜMETim Meier
MALEREIENAnika Winter
BREZELVERKAUFJulia Albert, Nadine Albert, Roman Henke
ABENDKASSEIngeborg Billen, Willi Billen, Daniel Reißig, Olga Reißig

Autor

Hugh Whitemore

Hugh Whitemore wurde am 16. Juni 1936 in Tunbridge Wells, England geboren. Er heiratete Jill Brook im Jahr 1961, von der er sich später scheiden ließ. In zweiter Ehe, aus der ein Sohn entsprang, ist er seit 1976 mit Sheila Lemon verheiratet.

Whitemore studierte Schauspiel an der Royal Academy of Dramatic Arts in London; mittlerweile gehört er dem Rat dieser Akademie an. Seine Karriere als Autor begann er im Fernsehen; er schrieb sowohl Fernsehspiele als auch Adaptionen von Klassikern der Literatur für das Fernsehprogramm, darunter Arbeiten von Charles Dickens, W. Somerset Maugham, Daphne Maurier und Charlotte Brontë. Er gewann zweimal einen Award der Writers‘ Guild of Great Britain. Außerdem ist er Mitglied in der Royal Society of Literatur, die 1820 von König George IV. gegründet wurde und deren Schirmherrin Königin Elizabeth II. ist.

Whitemore arbeitete auch für das US-amerikanische Fernsehen, dabei gewann er für die Drehbücher der Filme Concealed Enemies (1984) und The Gathering Storm (2002), der von Problemen in der Ehe Winston Churchills handelt, jeweils einen Emmy Award. Sein jüngstes Werk (2003) ist eine Bearbeitung der Novelle My House in Umbria fürs Fernsehen.

In seinen Theaterstücken konzentriert sich Hugh Whitemore vor allem auf historische Figuren. Stevie (1977) handelt vom Leben des englischen Schriftstellers Stevie Smith; im Spionage-Thriller Ein Haufen Lügen (1983), den Sie heute Abend sehen, geht es um die Geschehnisse, die zur Verhaftung der Krogers führten, einem amerikanischen Ehepaar, das für die Sowjetunion spionierte.

Whitemores bekannteste Arbeit ist das biografische Stück Alan Turing, das auf dem Wirken des gleichnamigen englischen Mathematikers beruht, der im Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Entzifferung der mit der Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche beteiligt war und der wegen seiner Homosexualität, die damals noch als Straftat galt, zur chemischen Kastration verurteilt wurde. Im Jahr 1996 lief im britischen TV eine Fernsehfassung dieses Dramas.

Tim Meier

Aus dem Programmheft

Foyer

Liebes Publikum,

ich freue mich sehr, Sie heute herzlich zu unserem Spionage-Thriller Ein Haufen Lügen von Hugh Whitemore begrüßen zu dürfen! Wir haben wieder eine ca. 5-monatige Probenzeit hinter uns, in der wir viel gearbeitet haben, aber auch sehr viel Spaß hatten.

Ich möchte mich daher an dieser Stelle sowohl beim Regisseur Thomas Krieger als auch bei meinen Mit-Darstellern Anika Winter, Julia Thelen, Sigrid Schanze, Tim Meier, Fenja Steffen, Birgit Hemmer und Jörg Heikaus herzlich bedanken. Es war wieder schön mit Euch!

Aber auch abseits der Bühne hatten wir wieder viel Unterstützung. Daher zunächst ein dicker Dank an das MGB für die Zurverfügungstellung der Aula und die Hausmeister Holger Prinz und Ralf Rukart für die überaus gute Betreuung. Außerdem vielen Dank, dass wir wie immer in den Ferienzeiten den Jugendkeller von St. Franziskus nutzen durften.

Ein herzliches Dankeschön auch an den Bühnenbau, die Requisite und die Kostümverantwortlichen. Insbesondere möchte ich diesbezüglich unser Vereinsmitglied Daniel Reißig erwähnen, der in mühevoller Arbeit all unsere Requisiten sortiert, fotografiert und neu eingelagert hat. Außerdem haben Jörg Heikaus für die Aktualisierung unserer Kostüme und Robert Beilstein für das Beherbergen unserer Bühnenbauten mal eine besondere Erwähnung verdient. Wenn wir Euch nicht hätten …! Nicht vergessen möchte ich natürlich auch die lieben Helfer in der Maske, an der Abendkasse und beim Catering. Danke!

Vielen lieben Dank auch an unsere örtlichen Zeitungen sowie Borbeck.de und Radio Essen für die Unterstützung bei der Verbreitung der Informationen über unser aktuelles Theaterstück.

Und auch an Sie, liebe Zuschauer, ein herzliches Dankeschön dafür, dass Sie uns vertrauen und heute unser Stück besuchen. Es wird spannend und ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!

Herzlich Willkommen in London!

Ihre Klaudia Henke-Albert

True Story

Die sowjetischen Spione Morris und Lona Cohen

„Diese Geschichte ist übrigens – im Großen und Ganzen – wahr“ – diesen Satz aus dem Stück, gesprochen von der britischen Geheimdienstagentin Mrs. Steward, wollen wir zum Anlass nehmen, den historischen Tatsachen, die dem Spionage-Thriller Ein Haufen Lügen zugrunde liegen, auf den Grund zu gehen. Die Eheleute Morris und Lona Cohen waren US-Amerikaner, die unter den Decknamen Peter und Helen Kroger in Großbritannien für die damalige Sowjetunion als Spione gearbeitet haben.

Morris Cohen wurde am 2. Juli 1910 in New York geboren; sein Vater kam aus der Nähe von Kiew (heutige Ukraine), seine Mutter aus Vilnius (heute Litauen). Er war ein Talent im American Football und erhielt dafür ein Stipendium am Mississippi A&M College, wo er einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften erlangte. Anschließend wechselte er zur Universität von Illinois. Dort war er in der National Student League aktiv, einer kommunistischen Verbindung. Nach einem Semester wurde er von der Universität zur persona non grata erklärt. Cohen kehrte zurück nach New York, wo er der Kommunistischen Partei beitrat und in dieser bald auch aktiv mitwirkte.

1937 schloss er sich dem Mackenzie-Papineau-Battaillon an, einer militärischen Einheit von Kanadiern, die auf republikanischer Seite im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte. Nach einer Kriegsverletzung kehrte er im November 1938 in die Vereinigten Staaten zurück. Zu dieser Zeit begann er für den sowjetischen Geheimdienst zu arbeiten. 1941 heiratete Cohen Lona (eigentlich Leontine Theresa) Petka (* 11. Januar 1913), die Tochter von polnischen Einwanderern, die ebenfalls Aktivistin in der Kommunistischen Partei war. 1942 wurde Morris Cohen in die US-Army eingezogen und diente im Zweiten Weltkrieg in Europa. Während dieser Zeit kundschaftete seine Ehefrau Lona geheime Informationen über das Atomwaffen-Programm der USA aus und leitete sie an das KGB weiter. Ab November 1945 arbeitete Morris Cohen – wieder zurück in den USA – weiter für das KGB. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt er einen Master-Abschluss in Erziehungswissenschaften von der Columbia Universität.

1950 verließen Morris Cohen und seine Ehefrau Lona heimlich die Vereinigten Staaten und zogen in die Sowjetunion, 1954 dann in den Londoner Vorort Ruislip, genauer in den Cranley Drive 45 – eine Adresse, die Ihnen auch in unserem Stück begegnen wird. Dort waren sie – getarnt als Antiquare namens Peter und Helen Kroger – mit einem modernen und hochwertigen Spionage-Equipment ausgestattet, das es ihnen ermöglichte, in Zusammenarbeit mit Gordon Lonsdale, seines Zeichens ebenfalls sowjetischer Geheimagent, geheime Botschaften über die Royal Navy unbemerkt in die Sowjetunion zu senden.

Dem britischen Geheimdienst gelang es am 7. Januar 1961 die Cohens festzunehmen. Sie verbrachten acht Jahre im Gefängnis. 1967 gab die Sowjetunion zu, dass Morris und Lona Spione waren. 1969 wurden sie im Zuge eines Gefangenenaustauschs aus der Haft entlassen und kehrten nach Moskau zurück. Dort bildete Morris Cohen noch jahrelang sowjetische Agenten aus.

Die Cohens haben in der Sowjetunion Heldenstatus erreicht. Sie wurden ausgezeichnet mit dem „Rotbannerorden“, dem „Orden der Völkerfreundschaft“ und später, nach dem Ende der Sowjetunion, erhielten sie jeweils den Titel „Held der Russischen Föderation“. Bis zu ihrem Lebensende erhielten sie KGB-Pensionen. Lona Cohen starb am 23. Dezember 1992, Morris Cohen am 23. Juli 1995.

Tim Meier

Zitate aus der Probenarbeit

Tim Meier:
„Kennst Du das Lied?“ –
Julia Thelen:
„Ich hab’s bei YouTube gegoogelt.“

Thomas Krieger (bei der ersten Probe):
„Das gefällt mir insgesamt schon recht gut. Was für sich allein genommen schon erstaunlich ist …“

Presse

Traditionsgemäß spannend

TheaterLaien erntete für einen Hausen Lügen viel Applaus

Ein traditionsgemäß spannendes Stück präsentierte das Ensemble der TheaterLaien ihrem Publikum zum Frühlingsanfang: „Ein Haufen Lügen“, ein Spionage-Thriller in zwei Akten von Hugh Whitemore, fesselte nicht nur die Zuschauer, sondern basiert auch auf einem realen Spionagefall.

Regisseur Thomas Krieger und Gesamtleiterin Klaudia Henke-Albert nahmen die Zuschauer mit in einen Vorort von London ins Jahr 1960: Barbara und Bob Jackson wohnen mit ihrer Tochter Julie bereits seit 20 Jahren in einer ruhigen Seitenstraße. In den Kanadiern Helen und Peter Kroger, die seit fünf Jahren gegenüber wohnen, haben sie ihre besten Freunde gefunden. Alles ist idyllisch, bis eines Tages Mrs. Stewart bei den Jacksons auftaucht: Sie arbeitet für die Polizei, kann den Jacksons zwar wenig Genaues verraten, aber bittet darum, ihr Haus zur Observierung der Umgebung nutzen zu dürfen. Zähneknirschend stimmen die Jacksons zu. Als sie im Laufe der Observierung herausfinden, dass sich die Polizei vor allem für das Haus der Krogers interessiert, bekommt ihre Freundschaft Risse: Handelt es sich bei ihren vermeintlich besten Freunden wirklich um Spione? Hin- und hergerissen zwischen ihrer Freundschaft und den Verdächtigungen spürt Barbara, wie sich ein immer feiner gesponnenes Netz von Lügen über das Leben ihrer Familie legt…

Mit dem Bühnenbild hatte sich das TheaterLaien für dieses Stück selbst übertroffen: Auf der Bühne gabe es das ganze Erdgeschoss eines Hauses. Die Küche inklusive fließendem Wasser in der Spüle, das Wohnzimmer samt Einrichtung und ein Teil des Flures mit Telefontischchen hatten die Bühnenbauer auf die Bühne gezaubert. Raffiniert war dabei der Trick, einige Wände wegzusallen, so dass die Räume zwar eigentlich geschlossen waren, die Zuschauer jedoch trotzdem freien Blick auf den hinter Küche und Wohnzimmer liegenden Hausflur sowie die Haustür hatten.

Für das Publikum hieß es Mit-Raten: Genauso wie Familie Jackson ließ die Polizei sie zunächst im Dunkeln. Stück für Stück kamen die Zuschauer gemeinsam mit Barbara und Bob dahinter, was eigentlich in der kleinen Seitenstraße vor sich ging. Dabei war das Publikum den Charakteren des Stücks zumindest einen kleinen Schritt voraus: Zwischen den einzelnen Szenen des Stücks traten einzelne Charaktere aus der Handlung heraus in den Vordergrund und gaben einen kurzen Einblick in die Hintergründe der Handlung.

Das Ensemble präsentierte sich ausdrucksstark: Den größten Zuspruch beim Publikum fand Anika Winter als Hausfrau Barbara, wohl, weil ihre Rolle den grüßten Identifikations-Wert hatte. Gemeinsam mit ihr durchlebte das Publikum die Gefühlsachterbahn, die auf die Entdeckung, dass ihre besten Freunde nicht die waren, die sie zu sein vorgaben, folgte. Thomas Krieger gab den etwas steifen Familienvater Bob so, wie man sich einen typischen Engländer der Nachkriegszeit vorstellt, während Tim Meier den perfekten Kanadier gab: Auch wenn am Ende herauskam, dass selbst die Nationalität von Peter Kroger erfunden war, war es nach seiner gut gelaunten, freundlichen Performance kein Wunder, dass die Jacksons ihm nicht auf die Schliche gekommen waren. Klaudia Henke-Albert brachte als Helen Kroger mit Toupier-Frisur einen extra Schuss 1960er auf die Bühne und Sigrid Schanze sorgte als undurchsichtige Mrs. Stewart dafür, dass die Zuschauer mit den Jacksons fühlten. Die insgesamt gelungene Aufführung belohnte das Publikum mit langem Applaus.

Derweil hat das TheaterLaien bereits die Termine für die Herbst-Aufführungen bekannt gegeben: Am Freitag, 13. Oktober, und Samstag, 14. Oktober, bringen sie T. S. Eliots Komödie „Die Cocktail-Party“ auf die Bühne in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck.

Borbecker Nachrichten vom 07.04.2017

TheaterLaien

Ein Haufen Lügen – den Spionage Thriller von Hugh Whitemore zeigt das TheaterLaien e.V. am Freitag und Samstag in Borbeck. Karten unter Tel. 614 16 45 oder an der Abendkasse.

Borbeck Kurier vom 18.03.2017

Ein Haufen Lügen

TheaterLaien zeigen Thriller in der MGB-Aula

Vorhang auf für die TheaterLaien. Am Freitag, 31. März, und Samstag, 1. April, ist um jeweils 19 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck der Spionage-Thriller „Ein Haufen Lügen“ von Hugh Whitemore zu sehen.

Nachdem einige Darsteller im Rahmen der Borbecker Buch- und Kulturtage jüngst einen kleinen Ausflug in Märchenland gemacht und mit den Kindergartenkindern der evangelischen KiTa Samoastraße eine Märchenreise unternommen haben, wird es im Frühjahrs-Projekt nun ordentlich spannend.

Regisseur Thomas Krieger, der neben der Inszenierung auch selbst auf der Bühne steht, hat ein Kriminalstück ausgesucht, das auf einer wahren Begebenheit beruht. Gewohnt professionell setzt er die Handlung um und wird dabei tatkräftig von den spielfreudigen Darstellern unterstützt.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Ehepaare. Die Jacksons wohnen 20 Jahre und die Eheleute Kroger seit fünf Jahren in der ruhigen Seitenstraße eines Londoner Vorortes. Sie sind Nachbarn und mögen sich sehr. Eines Tages jedoch taucht die freundliche Mrs. Stewart aus, die für die Polizei arbeitet und Barbara und Bob Jackson um Informationen über Helen und Peter Kroger bittet. Irritiert willigen die Jacksons ein, dass ihr Haus zur Observierung genutzt wird. Dadurch bekommt ihre kleine, heile Welt Risse. Sie können Helen und Peter nur noch befangen und misstrauisch gegenübertreten. Barbara wird allmählich klar, dass ihre besten und liebsten Freunde unter einem ungeheuerlichen Verdacht stehen. Hin- und hergerissen zwischen der tiefempfundenen Freundschaft und den Verdächtigungen spürt Barbara, wie sich ein immer feiner gesponnenes Netz von Lügen über ihr Leben und das ihres Mannes und ihrer Tochter Julie legt. Soll sie tatsächlich ihre Freunde zur angeblichen Rettung ihres Landes verraten?

Karten für den spannenden Theaterabend – vorab und zwischendurch können wie gewohnt Brezel und Getränke genossen werden – sind telefonisch unter 0201/614 16 45, unter www.theaterlaien.de und an der Abendkasse zu bekommen. Die Abendkasse und der Brezelverkauf in den Räumen der Schule (Eingang Drogandstraße) sind ab 18 Uhr geöffnet. Einlass in die Aula ist ab 18.45 Uhr.

Borbeck Kurier vom 22.03.2017

Spionage

Den Spionage-Thriller „Ein Haufen Lügen“ zeigen die TheaterLaien am 31. März und 1. April, jeweils 19 Uhr, in der Aula des Mädchengymnasium Borbeck, Fürstäbtissinstraße 52. Karten: 0201/614 16 45.

Borbeck Kurier vom 18.03.2017

TheaterLaien tischen ihrem Publikum einen Haufen Lügen auf!

Spionage-Thriller von Hugh Whitemore auf der Bühne

Das TheaterLaien zeigt am Freitag, 31. März, und Samstag, 1. April, um jeweils 19 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck den Spionage-Thriller „Ein Haufen Lügen“ von Hugh Whitemore.

Regisseur Thomas Krieger, der neben der Inszenierung auch selbst auf der Bühne steht, hat ein Kriminalstück ausgesucht, das auf einer wahren Begebenheit beruht. Gewohnt professionell setzt er die Handlung um und wird dabei tatkräftig von den spielfreudigen Darstellern unterstützt.

Zum Inhalt: Die Eheleute Jackson wohnen zwanzig Jahre und die Eheleute Kroger seit fünf Jahren in der ruhigen Seitenstraße eines Londoner Vorortes. Sie sind Nachbarn und mögen sich sehr. Eines Tages jedoch taucht die freundliche Mrs. Stewart aus, die für die Polizei arbeitet und Barbara und Bob Jackson um Informationen über Helen und Peter Kroger bittet. Irritiert willigen die Jacksons ein, dass ihr Haus zur Observierung genutzt wird. Dadurch bekommt ihre kleine, heile Welt Risse. Sie können Helen und Peter nur noch befangen und misstrauisch gegenübertreten. Barbara wird allmählich klar, dass ihre besten und liebsten Freunde unter einem ungeheuerlichen Verdacht stehen. Hin- und hergerissen zwischen der tiefempfundenen Freundschaft und den Verdächtigungen spürt Barbara, wie sich ein immer feiner gesponnenes Netz von Lügen über ihr Leben und das ihres Mannes und ihrer Tochter Julie legt. Soll sie tatsächlich ihre Freunde zur angeblichen Rettung ihres Landes verraten…?“

Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 7 Euro. Kartenwünsche: 0201/614 16 45 oder unter www.theaterlaien.de und an der Abendkasse. Die Abendkasse und der Brezelverkauf sind ab 18 Uhr geöffnet. Einlass in die Aula ist ab 18.45 Uhr.

Borbecker Nachrichten vom 17.03.2017