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Mephistos Rache

Das große Drama um ein Happy-End

Stück in zwei Akten von Burkhard Angstmann, Conrad Baege, Jennifer Choryan, Marco Heckhoff, Thomas Krieger und Tim Meier

Aufführungen am 14. und 15. Oktober 2011
in der Aula des Mädchengymnasium Borbeck,
Essen

Mephisto hat es satt! Zum x-ten Mal will der Herrgott ihn in die Wette um Fausts Seele verstricken – eine Wette, die er sowieso wieder verlieren wird. Nie bekommt er sein Happy End. Als ihm der Flyer des Konrad-Plüsch-Theaters in die Hände fällt, schmiedet er einen teuflischen Plan: Wenn er kein Happy End haben darf, soll dies auch anderen nicht zuteil werden. Mephisto schleicht sich in drei Theaterstücke und manipuliert deren Handlungen, sodass die nichts ahnenden Figuren an den Rand der Verzweiflung gebracht werden. Kann das entstandene Chaos wieder repariert werden? Im Jubiläumsstück des TheaterLaien e.V. werden Stücke aus den letzten 20 Jahren miteinander verknüpft und es gibt ein Wiedersehen mit vielen bekannten Rollen – da brennt doch die Kulisse!

Inhalt

Erster Akt

Prolog im Himmel

Mephisto hat es satt! Zum x-ten Mal will der Herrgott ihn in die Wette um Fausts Seele verstricken – eine Wette, die er sowieso wieder verlieren wird. Nie bekommt er sein Happy-End. Als ihm der Flyer des Konrad-Plüsch-Theaters in die Hände fällt, schmiedet er einen teuflischen Plan: Wenn er kein Happy-End haben darf, soll dies auch anderen nicht zuteil werden.

Winnifred

Da König Sextimus seit geraumer Zeit stumm ist, regiert in seinem Reich seine geschwätzige Frau, Königin Migräne. Und diese hat das Gesetz erlassen: „Kein Ritter darf zu seiner Braut, bis Arglos sich mit einer traut.“ Arglos ist der Prinz, und bisher ist es nicht gelungen, ihn zu verheiraten. Die Königin stellt jede Bewerberin vor die unmögliche Aufgabe, einen von ihr erdachten Test zu bestehen. Als der Barde am Hofe vorbeikommt, wird gerade die zwölfte Bewerberin getestet. Auch sie fällt durch den „Eignungstest“ und so beklagen die Ritter und Ladies am Hof einmal mehr ihr Schicksal. Insbesondere Lady Lerche ist in einer misslichen Lage: Sie gesteht ihrem Liebsten, Sir Harry, dass sie von ihm ein Kind erwartet. Harry will sich nun selbst auf die Suche nach einer geeigneten Prinzessin machen.

Der Dorfbarbier

Lux ist ein außergewöhnlicher Dorfbarbier: Er befreit nicht nur von lästigen Bärten, sondern auch von Krankheiten. Zumindest jedoch versucht er es, denn seine Wundermedizin ist nicht minder seltsam: Schinken. Nicht alle haben sie überlebt… Doch der Schinken alleine macht ihn nicht glücklich, und so möchte er Suschen, sein Mündel, heiraten. Deren Herz gehört aber nur Joseph. Dessen ungeachtet verkündet Lux seinem Mündel nun die von ihm geplante Vermählung.

Kiss me, Kate!

Fred Grahams Versuch, Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ auf die Bühne zu bringen, kostet ihn jede Menge Nerven. Eigentlich würde er sich ja nur zu gerne der schönen Tänzerin Lois Lane widmen, doch stattdessen muss er sich mit unzuverlässigen Darstellern und vor allem mit den Launen seiner Ex-Gattin Lilli Vanessi herumschlagen! Unterdessen hat Lois’ Freund, Bill Calhoun, einen Schuldschein mit Freds Namen unterschrieben…

Der „normale“ Verlauf

Im Königreich taucht pitschnass Prinzessin Winnifred auf – sie wollte nicht auf das Herablassen der Zugbrücke warten und ist kurzerhand durch den Burggraben geschwommen. Das ist zuviel für die Königin, die ihren Sohn nicht mit einer solch ordinären Person verheiraten will. Doch Prinz Arglos findet Gefallen an Winnifred und so kommt es, dass sich die Königin überreden lässt, Prinzessin Winnifred einem Test zu unterziehen.

Mit Hilfe eines geheimen Plans des Schulmeisters Rund wollen Suschen und Joseph den Dorfbarbier Lux überlisten: Joseph täuscht dem verduzten Lux vor, er hätte sich aus Liebeskummer vergiftet. Ebenso täuscht er vor, er wolle sein „unermessliches Vermögen“ Suschen vermachen. Seine Verwandten könnten jedoch Suschen das Erbe streitig machen. Nun sucht Lux nach einer Lösung, denn er hofft, durch seine Heirat mit Suschen auch an Josephs Vermögen zu kommen.

Unterdessen bekommt Fred Graham kurz vor der Aufführung Besuch. Zwei zwielichtige Gestalten wollen das Geld eintreiben, das Bill am Nachmittag verspielt hat. Da Lilli aufgrund eines Streites angekündigt hat, das Theater umgehend zu verlassen, kommen Fred die beiden Gangster recht: Er „gesteht“, den Schuldschein unterschrieben zu haben, das Geld jedoch erst am Ende der Woche durch die Einnahmen zum Stück zahlen zu können. So überredet er die Gangster, Lilli mit Gewalt zum Weiterspielen zu zwingen.

Die Königin und die Magierin denken sich einen Test aus. Um Winnifreds Sensibilität zu prüfen, soll eine Erbse unter zwanzig Matratzen gelegt werden. Jede echte Prinzessin würde sie spüren und kein Auge zu tun. Um kein Risiko einzugehen, soll die Magierin noch einen Schlaftrunk brauen. Niemand ahnt, dass der Barde, der Hofnarr, der König und Lady Lerche allerhand Gegenstände unter die Matratzen gelegt haben, um Winnifred am Schlafen zu hindern.

Mephisto greift ein

Nun schlägt Mephistos Stunde: Zunächst besucht er den bei Lux sitzenden Joseph und verabreicht  diesem ein von drei Hexen erhaltenes Gift.

Telefonisch stellt sich Mephisto dann bei den Gangstern als deren neuer Boss vor und befiehlt, Lilli aus dem Theater zu entführen. Dem verdutzten Fred Graham teilen die Gangster daraufhin das Ende des „angenehmen Beisammenseins“ mit.

Zuletzt berichtet Mephisto Arglos von dem Plan, Winnifred wach zu halten. Dabei gibt er jedoch vor, dass die Prinzessin somit für den bevorstehenden Test nicht fit wäre. Nachdem Arglos und Winnifred alle Gegenstände unter den Matratzen entfernt haben, schläft die Prinzessin tatsächlich ein.

Theaterdirektor Konrad Plüsch ist entsetzt und glaubt, dies wäre das Ende. Doch es gibt ja noch einen zweiten Akt…

Zweiter Akt

Da brennt doch die Kulisse

Konrad Plüsch ist entsetzt. Auch die lokale Presse berichtet über den Theaterskandal. Während Plüsch noch jammert, wird er vom im Publikum sitzenden Cyrano de Bergerac unter langen Tiraden von der Bühne gejagt.

Im Gasthaus Celia

Im Gasthaus Celia beklagt Fred Graham sein Leid und gesteht sich seine Liebe zu Lilli ein. Gastfreundlichkeit kann man in dem Gasthaus zwar nicht erwarten, aber illustere Gäste, so den ebenso verzweifelten Schulmeister Rund, die auf der Durchreise befindliche Inspektor Gumdrop mit ihrem Neffen, Sergeant Flirt, und Figaro, den Sekretär eines einflussreichen Öl-Magnaten. Und so kommt Fred unerwartet zu Hilfe: Gumdrop und Flirt wollen sich auf die Suche nach der entführten Lilli machen, während Fred die Vorstellung weiter spielen soll.

Als sich Figaro das Problem von Rund anhört, taucht Bruder Lorenzo auf, der einen Brief für Romeo zustellen will. Er erklärt sich bereit, ein Gegengift zu brauen; im Gegenzug soll Figaro dafür sorgen, dass Romeo den Brief rechtzeitig erhält.

Unterdessen tauchen der König, der Barde und der Narr auf und berichten dem findigen Figaro von ihren Problemen. Doch wie man die fest schlafende Prinzessin wieder wach bekommt, ohne Lärm zu machen (die Königin verlangt Ruhe), will auch ihm nicht einfallen. Da erscheint Rotkäppchen auf dem Weg zu ihrer Oma und berichtet von Zauberbohnen, die ganz schnell in den Himmel wachsen. Figaro will eine dieser Bohnen unter die Matratzen legen und Winnifred so wach bekommen. Während er, der Narr und der Barde diesen Plan ausführen wollen, soll der König Romeo den Brief überreichen. Dieser wird jedoch unerwartet von Celia zum Geschirrspülen eingeteilt, da er die Rechung nicht bezahlen kann.

Happy-End für Joseph und Suschen

Gerade noch rechtzeitig kann Rund Joseph das Gegengift verabreichen. Unbemerkt tränkt er damit den Schinken, den Joseph zu sich nimmt. Lux vermählt unterdessen Joseph und Suschen in der Hoffnung auf Josephs baldiges Ableben. Als Joseph nach Verzehr des Schinkens plötzlich wieder gesundet, will Lux die Heirat annulieren, muss sich aber den Protesten aller beugen. Dafür lässt er sich Lebensretter nennen und will seinen Schinken als Wundermedizin patentieren lassen.

Happy-End für Fred und Lilli

Mephisto ist entsetzt, dass es trotz seines Eingreifens zu einem Happy-End gekommen ist. Er ruft die Gangster an, um sich mit ihnen und der entführten Lilli am Bahnhof Borbeck zu treffen. Er ahnt nicht, dass das Telefonat von Inspektor Gumdrop abghört wird. Gerade noch rechtzeitig zum Finale des Stückes taucht Lilli in Begleitung von Gumdrop und Flirt wieder auf und „Der Widerspenstigen Zähmung“ bekommt das Happy-End. Gumdrop und Flirt konnten die Gangster am Bahnhof schnappen. Nur der Boss ist auf mysteriöse Weise entkommen.

Happy-End für Romeo und Julia

Romeo beklagt in der Gruft den Tod Julias und ist entschlossen, sich in den Armen seiner Liebsten umzubringen. Da wird er vom König gestört, der berichtet, dass Julia sich nicht wirklich getötet hat. Der König wurde gerade noch rechtzeitig von Celia und dem Kellner in die Gruft geschickt. Als Julia aufwacht, lädt der König die beiden Liebenden zum Fest ein.

Happy-End für Winnifred

Der Prinz muss unterdessen von seiner Mutter erfahren, dass der Test bereits gelaufen ist. Doch dann erscheint eine völlig übermüdete Winnifred, die vorgibt, die ganze Nacht nicht geschlafen zu haben. Als die Königin der Heirat trotzdem nicht zustimmen will, wird sie erstmals von Arglos zurückgewiesen. Die Königin verstummt – die Maus hat den Falken gefressen. Und tatsächlich – der König kann wieder sprechen.

Das große Finale

Alle sind glücklich und zufrieden – und wollen feiern. Bis drei, vier Uhr bleiben bestimmt noch alle hier. Und die Gräfin hat noch super-leckren Nachtisch gemacht. Nur Mephisto kann es nicht fassen. Alle haben ihr Happy-End bekommen.

Thomas Krieger

Fotos

Besetzung

NSZENIERUNG UND BÜHNENBILDThomas Krieger
MUSIKALISCHE LEITUNGStephan Müller
GESAMTLEITUNGTim Meier
  
LUX, ein DorfbarbierMarian Ferlic
SUSCHEN, sein MündelUte Wessiepe
RUND, ein SchulmeisterRobert Beilstein
JOSEPH, Sohn eines PächtersOliver Schürmann
EVA, Barbierges. bei LuxAnnika Rupp
Inspektor Christine GUMDROPAnika Winter
Johnny FLIRT, deren NeffeOliver Schürmann
CYRANO de BergeracMarc Weitkowitz
FRED GrahamBjörn Huestege
LILLI VanessiSabine Drees
LOIS LaneSabrina Seyfferth
BILL CalhounMarian Ferlic
HARRY TravorChristoph Maaßen
GREMIOTim Meier
HORTENSIORobert Beilstein
Zwei GANGSTERMarco Heckhoff, Jörg Weitkowitz
MONAKathrin Pohl
TAXIFAHRERINFenja Steffen
PFÖRTNERStephan Müller
Dr. Heinrich FAUSTMarc Weitkowitz
MEPHISTOPHELESThomas Krieger
DER HERRJörg Weitkowitz
KELLNERConrad Baege
Drei HEXENClaudia Rupp, Annika Rupp, Sigrid Schanze
DOÑA CLARAAnnika Rupp
DOÑA CELIA, deren „Tante“Antonia Metken
MANRICOSajuran Satchithanantham
LEONORANadine Albert
FIGARO, Sekretär von J. R.Marco Heckhoff
PIZZABOTINFenja Steffen
WINNIFRED, PrinzessinSabine Drees
KÖNIG SextimusMarc Weitkowitz
KÖNIGIN MigräneKlaudia Albert
PRINZ ArglosThomas Krieger
SIR HARRY, ein RitterRobert Beilstein
Lady LERCHEJulia Ecker
Der BARDEBjörn Huestege
Der HOFNARRTim Meier
Die MAGIERINAntonia Metken
PRINZESSIN NR. 12Leoni Gissing
Lady GRILLEKathrin Pohl
Lady KLAMOTTEJanine Cresnik
Lady MAROTTEFenja Steffen
Lady MABELLEAnnika Rupp
SIR STUDLEYThorben Pawlowski
Die NACHTIGALLUte Wessiepe
Zwei WACHENRené Böminghaus, Jörg Weitkowitz
ROTKÄPPCHENJennifer Mocigemba
VINNIEJörg Weitkowitz
ROMEO, Montagues SohnMarco Heckhoff
Bruder LORENZOThomas Krieger
JULIA, Capulets TochterJulia Ecker
Direktor Konrad PLÜSCHTim Meier
FLÜSTERTÜTCHENJanine Cresnik
Herr GRÖLLMANNThomas Krieger
Ernesti, genannt EINSTEINOliver Schürmann
DIE FRAUAnika Winter
DER MANNThorben Pawlowski
  
KLAVIER, AKKORDEONStephan Müller
  
BELEUCHTUNG UND TONBurkhard Angstmann
MASKEJanine Cresnik, Sabrina Seyfferth
BAUTENJörg Weitkowitz
REQUISITE UND KOSTÜMELeoni Gissing, Saskia Jendrian, Ute Wessiepe
REGIE-ASSISTENZChristoph Maaßen
INSPIZIENZClaudia Rupp
SOUFFLEUSEAnnika Rupp
ABENDKASSEVeronika Dietl, Lisa Mathofer, Marlon Samotta

Autor

Burkhard Angstmann

Burkhard Angstmann, am 10. August 1970 in Essen geboren, gehört zu den Gründungsmitgliedern des TheaterLaien e.V. Sein Engagement bei uns startete jedoch bereits 1992 beim Dorfbarbier. Seit zehn Jahren ist er vor allem für Beleuchtung und Ton bei den Aufführungen verantwortlich. Darüber hinaus war er im Laufe der Jahre bereits in vielen weiteren Funktionen tätig.

Conrad Baege

Conrad Baege, am 12. Mai 1983 in Leipzig geboren, feierte sein Debut bei uns im Jahr 2000 bei dem Stück She Loves Me. Seit 2003 ist er Vereinsmitglied und war seitdem sowohl als Schauspieler als auch im Orchester tätig. Im vergangenen Jahr übernahm er beim nackten Wahnsinnerstmals die Gesamtleitung.

Jennifer Choryan

Jennifer Choryan wurde am 19. September 1984 in Gelsenkirchen geboren und ist seit 2005 Vereinsmitglied. Ihren ersten Auftritt hatte sie im Stück Romeo und Juliaim selben Jahr. Zuletzt wirkte sie 2007 in der Rolle der Barblin in Max Frischs Andorramit.

Marco Heckhoff

Marco Heckhoff, 1983 in Essen geboren, trat 2002 dem TheaterLaien e.V. bei. Seine Bühnenpremiere feierte er 2003 im Stück Der Besuch der alten Dame. Seitdem war er in zahlreichen Produktionen zu sehen, zuletzt als Leonard Vole in dem Agatha-Christie-Krimi Zeugin der Anklage.

Thomas Krieger

Thomas Krieger wurde am 18. November 1972 in Mülheim an der Ruhr geboren. 1992 schrieb er zusammen mit Oliver Schürmann das „musikalische Kriminalstück“ Mord im Morgengrauen. 1994/95 entstand sein erstes eigenständiges Theaterstück Mord inklusive. Seit der Gründung des TheaterLaien e.V. war er bis Anfang dieses Jahres der Vorsitzende des Vereins. Im Laufe der Jahre übernahm er zahlreiche Rollen und führte bei vielen Stücken Regie.

Tim Meier

Tim Meier, am 14. April 1984 in Essen geboren, ist seit 2002 Mitglied des TheaterLaien e.V. und seit Anfang dieses Jahres dessen Vorsitzender. Er wirkte erstmals 2002 in der Hochzeit des Figaromit und war seitdem in zahlreichen Funktionen tätig. Sein Regiedebut feierte er 2006 mit Bertolt Brechts Leben des Galilei. Er spielte verschiedenste Rollen und übernahm mehrfach – wie im aktuellen Projekt – die Gesamtleitung der Stücke.

Thomas Krieger

Aus dem Programmheft

Foyer

Sehr geehrtes Publikum,

10, 15, 20 – nein, das stellt keine Zählübung dar, sondern eine Erfolgsbilanz. Das TheaterLaien feiert in diesem Jahr gleich drei Jubiläen. Vor 20 Jahren führte das Junge Borbecker Musiktheater mit Karl Orffs „Die Kluge“ seine erste Oper auf, vor 15 Jahren wurde mit der Aufführung von Thomas Kriegers Kriminalstück „Mord inklusive“ das aus dem Musiktheater hervorgegangene TheaterLaien gegründet und vor 10 Jahren hat sich unser Theater zum eingetragenen Verein erhoben. Spektakuläre Jahre mit dramatischen, spannenden, lustigen und unterhaltsamen Theaterstücken, Musicals, Opern etc. liegen hinter uns und es gibt allen Grund zum Feiern!

Zu diesem Anlass darf natürlich ein angemessenes Stück nicht fehlen – ein Stück, das den bisherigen Werdegang des TheaterLaien gebührend widerspiegelt. Und da es ein solches Stück vorher noch nicht gab, mussten wir selbst die Feder zücken. So dürfen Sie sich heute Abend auf „Mephistos Rache – Das große Drama um ein Happy End“ freuen, in dem viele bekannte Handlungsstränge zusammengeführt und hoffentlich zu einem guten Ende gebracht werden. Es wird ein Wiedersehen mit fast schon vergessenen Rollen geben und seit langem endlich wieder Musik auf der Bühne des TheaterLaien – lassen Sie sich überraschen!

Viele Menschen zeichnen verantwortlich für den Erfolg des heutigen Abends, allen voran natürlich unsere 31 (!) Schauspielerinnen und Schauspieler, aber auch die Verantwortlichen für Bühnenbild, Requisiten und Kostüme, Technik, Maske, Kamera, Abendkasse… Ein herzlicher Dank gilt wie immer dem MGB und hier besonders den beiden Hausmeistern Prinz und Podbevsek, durch deren Dienst wir überhaupt erst in dieser Aula proben und aufführen können. Danke auch an die evangelische Matthäuskirche und die Jugend von St. Franziskus, deren Räumlichkeiten wir in den Ferien zu Probenzwecken nutzen durften.

Nun bleibt mir nur noch, den Schauspielerinnen und Schauspielern „Toi, toi, toi“ und Ihnen, sehr geehrtes Publikum, viel Vergnügen zu wünschen. Wir hoffen sehr, dass Ihnen unser selbstgeschriebenes Jubiläumsstück Freude bereitet und dass wir Sie nicht erst wieder in fünf Jahren beim nächsten Jubiläum als Gäste begrüßen dürfen – im Frühjahr nämlich geht es mit etwas „Zerbrochenem“ weiter, mehr wird nicht verraten…

Herzliche Grüße

Ihr Tim Meier, Gesamtleiter

Wer ist eigentlich Mephisto?

„Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.“

So stellt sich Mephistopheles selbst vor. Doch wer ist Mephisto, wo kommt er her und welche Ziele verfolgt er?

Woher der etymologische Ursprung des Namen Mephistopheles stammt, ist nicht genau geklärt. Der Name könnte aus hebräischen, lateinischen oder griechischen Worten zusammengefügt sein. So gibt es z. B. im Hebräischen die Bezeichnung mephir „Zerstörer“ und tophel „Lügner“. Beides sind negative Eigenschaften, die für eine Bezeichnung des Teufels also naheliegen. Ferner könnte aber auch die ältere Bezeichnung Mephistophiles auf das Griechische und Lateinische zurückgehen: mephitis (lat.) „Ausdünstung“ und phílos „Liebe“ (gr.), was übersetzt etwa „der den Gestank Liebende“ heißt. Ebenfalls Eigenschaften, die einem Teufel zuzuschreiben wären.

In der Literatur geht die Bezeichnung Mephistopheles auf den Fauststoff zurück: die Geschichte des Doktor Johannes Faustus und seines Pakts mit Mephistopheles, welche aus dem 16. Jahrhundert stammt. Dieser Stoff wurde vielfältig in der europäischen Literatur verwendet.

Eines der bekanntesten Werke ist wohl Johann Wolfgang von Goethes Tragödie Faust. Die Arbeit an Faust zog sich über sechs Jahrzehnte hin. Zwischen 1772 und 1775 entstand der Urfaustund wurde ca. zwischen 1825 und 1831 mit dem zweiten Teil der Tragödie Faustgeschlossen. Hier spielt Mephisto zwar ebenfalls die Rolle eines Teufels, jedoch wurde diese literarisch aufgewertet.

In der Tragödie Faustschließt Mephisto eine Wette mit Gott. Er möchte Doktor Heinrich Faust, den „getreuen Knecht“ Gottes, von seinem rechten Wege abbringen.

Faust grübelt derweil tief deprimiert über sein Leben nach und kommt zu dem Ergebnis, dass er als Mensch unfähig sei, sein Leben zu genießen und es ihm als Wissenschaftler an Erkenntnis und Ergebnissen mangele. Daraufhin erscheint ihm Mephisto und schließt mit ihm einen Pakt. Er verspricht Faust übermenschliche Kräfte, wenn er ihm im Gegensatz dazu seine Seele im Jenseits gibt. Mephisto verwandelt ihn in einen jungen Mann und nimmt ihn mit durch eine Reise des alltäglichen Lebens.

Er führt Faust in eine Hexenküche und flößt ihm den Zauber der Liebessehnsucht ein. In dem Bürgermädchen Gretchen findet Faust dann Befriedigung seiner Sinnesglut. Als diese ein uneheliches Kind gebiert, tötet sie es aus Verzweiflung und wird verhaftet. Faust versucht sie mit Hilfe Mephistos vor der Hinrichtung zu retten. Da sie aber Fausts Hilfe ablehnt, weil sie ihren Tod als Strafe akzeptiert, muss er sie schließlich ihrem Schicksal und der Gnade Gottes überlassen. Somit gewinnt Gott die Wette gegen Mephisto.

Die Darstellung von Goethes Mephisto unterscheidet sich stark von den mittelalterlichen und volkstümlichen Teufelsdarstellungen. In Faustverkörpert Mephisto das Prinzip der Negation. Ferner ist er Teil der Welt und somit Teil der göttlichen Schöpfung. Sein Ziel ist es, die göttliche Schöpfung „stets zu verneinen“ und zu zerstören, was ihm jedoch nicht gelingt, da er als Teil der Schöpfung im Grunde genommen selbst von Gott gelenkt wird.

Die Wesenszüge Mephistos sind sehr widersprüchlich: einerseits verkörpert er das Böse, andererseits wird er durch seine Klugheit, seine Ironie und seinen Sarkasmus sympathisch und unterhaltsam.

Bemerkenswert ist auch, dass er durch seine Anklagen gegen Gott und die Schöpfung den Menschen Mitleid entgegenbringt, indem er auf ihr erbärmliches Schicksal auf der Erde verweist.

Auch in Mephistos Racheschließt Mephisto eine Wette mit Gott um Fausts Seele. Da er aber befürchtet, sein Happy-End nicht zu bekommen, beschließt er, dass dies auch nicht anderen zuteil werden darf. Daraufhin manipuliert er sämtliche Theaterstücke, doch wird er so sein Happy-End bekommen?

Kathrin Pohl

Zitate aus der Probenarbeit

Thomas Krieger:
„Macht ihr auch so ’ne 5er-Gruppe: zwei vorne, vier hinten!?“

Thomas Krieger:
„Du darfst auch langsamer sprechen. Insbesondere, wenn du mehrere Worte am Stück hast.“

Stephan Müller (auf die Nachfrage, was ein einer Stelle zu singen sei):
„Ich würd‘ die Noten nehmen, die du da stehen hast.“

Janine Cresnik:
„Warst du schon mal beim roten deutschen Kreuz?“

Thomas Krieger:
„Das mit dem Umkippen war schlecht – wenn man’s mal positiv ausdrückt.“

Presse

Mephisto gönnt niemandem ein Happy End

TheaterLaien begeisterte mit Jubiläums-Produktion

Vor 20 Jahren führte das Junge Borbecker Musiktheater seine erste Oper auf, vor 15 Jahren ging daraus das TheaterLaien hervor, und seit zehn Jahren ist das Ensemble ein eingetragener Verein: Gleich drei Jubiläen konnten das Ensemble des TheaterLaien in diesem Jahr feiern.

Grund genug für die Hobby-Schauspieler, ein ganz besonderes Stück auf die Bühne zu bringen: In „Mephistos Rache – Das große Drama um ein Happy End“ wurden viele bekannte Handlungsstränge aus bisherigen TheaterLaien-Produktionen wiederbelebt.

Burkhard Angstmann, Conrad Baege, Jennifer Choryan, Marco Heckhoff, Thomas Krieger und Tim Meier schrieben gemeinsam das Stück in zwei Akten.

Eigentlich war es schon für das letzte Jubiläum vor fünf Jahren entstanden, dann aber doch zunächst in der Schublade verschwunden. Grund dafür: Es ließ sich kein musikalischer Leiter finden – und Musik gab es reichlich in diesem außergewöhnlichen Stück, schließlich hatten sich die Autoren auf die musikalischen Wurzeln des Theaters besonnen: Das Junge Borbecker Musiktheater.

Jetzt konnte das Ensemble es – in aktualisierter Form – endlich unter der musikalischen Leitung von Stephan Müller auf die Bühne bringen. Das Warten auf das Mammutprojekt hatte sich gelohnt: 31 Schauspielerinnen und Schauspieler spielten, sangen und tanzten unter der Gesamtleitung von Tim Meier fast drei Stunden lang – ein Augen- und Ohrenschmaus.

In dem Drama hat Mephisto – bekannt aus Goethes „Faust“ – endgültig die Nase voll: Ständig will der Herrgott mit ihm um Fausts Seele wetten und ständig verliert er diese Wette. Als ihm der Flyer eines kleinen Theaters in die Hände fällt, schmiedet er einen teuflischen Plan: Wenn er kein Happy End haben darf, dann bekommen alle anderen eben auch keines.

Der Diabolische beginnt, sich in bekannt Liebesgeschichten einzumischen: In Schenks „Dorfbarbier“ vergiftet er Suschens Josef, in Porters Musical „Kiss me, Kate“ lässt er die Hauptdarstellerin entführen und im Märchen „Prinzessin auf der Erbse“ sorgt er dafür, dass Prinzessin Winnifred endlich einschlafen kann.

Cyrano de Bergerac, Figaro, Rotkäppchen, Romeo und Julia waren die wohl bekanntesten Rollen, die ebenfalls Auftritte in dem Stück hatten – mehrere kleinere, unbekanntere Rollen aus bisherigen Produktionen begeisterten darüber hinaus langjährige Besucher der TheaterLaien-Stücke.

Nicht nur der Plot des Dramas war pfiffig und kurzweilig, auch die Besetzung des Stücks erwies sich als exzellent. Mit Thomas Krieger als Mephisto und Prinz Arglos aus „Die Prinzessin aus der Erbse“ hatte man einen versierten und äußerst überzeugenden Schauspieler gewählt; Marc Weitkowitz sorgte mit seiner Darstellung des stummen Königs dafür, dass kein Auge trocken blieb – im Publikum nannte man ihn den zweiten Mr. Bean. Oliver Schürmann begeisterte mit seiner Darstellung des Josephs, der nur so tut, als würde er sterben, dann plötzlich doch fast ins Gras beißt und zwischendurch schön singt, Marian Ferlic wurde für die Rolle des Dorfbarbiers Lux vom Publikum gefeiert und Marco Heckhoff ließ nach zweijähriger Bühnen-Abstinenz seine Rolle des Romeos überzeugend ein Comeback feiern.

Bemerkenswerter als die schauspielerische Leistung des ganzen Ensembles ist bei dieser Produktion allerdings wohl die gesangliche Finesse. Da waren keine singenden Schauspieler zu sehen, sondern zweifelsohne echte Sänger, die gleichzeitig echte Schauspieler sind.

Allen voran sind hier Björn Huestege, Sabrina Seyfferth und Ute Wessiepe, die in diesem Stück in Debut feierte, zu nennen: Die Sangeskünste der drei Schauspieler ließen den Zuschauern glatt die Augen übergehen.

Nicht verwunderlich also, dass es am Ende des Abends Begeisterungsstürme im Publikum gab. Wieder und wieder kam das Ensemble auf die Bühne, während die Zuschauer gar nicht aufhören wollten zu klatsche. Da bleibt nur eine Frage offen: Muss man wirklich bis zum Frühjahr auf die nächste TheaterLaien-Produktion warten?

Borbecker Nachrichten vom 20.10.2011

„Mephistos Rache“ im MGB

Am heutigen Samstag um 19 Uhr führt die Schauspiel- und Musiktheatergruppe aus Essen-Borbeck „TheaterLaien“ ihr Jubiläumsstück „Mephistos Rache – das große Drama um ein Happy End“ in der Aula des Mädchengymnasiums Borbeck, Fürstäbtissinstraße 52, auf. Karten gibt es zu 7/5 Euro an der Abendkasse oder unter www.theaterlaien.de.

Borbeck Kurier vom 15.10.2011

Keine Bange vor Mephistos Rache

TheaterLaien bieten Drama mit Happy End

Mephisto hat es satt! Zum x-ten Mal will der Hergott ihn in die Wette um Fausts Seele verstricken – eine Wette, die er sowieso wieder verlieren wird. Nie bekommt er sein Happy-End. Er schmiedet einen teuflischen Plan.

Mit „Mephistos Rache“ bringen die Borbecker TheaterLaien ein großes Drama mit Happy Ende auf die Bühne in der Aula des Mädchengymnasiums.

„Mephistos Rache“ aus der Feder von von Burkhard Angstmann, Conrad Baege, Jennifer Choryan, Marco Heckhoff, Thomas Krieger und Tim Meier ist das Jubiläumsstück des Vereins TheaterLaien. Es werden Stücke aus den vergangenen 20 Jahren miteinander verknüpft und es gibt ein Wiedersehen mit vielen bekannten Rollen.

Darsteller sind Klaudia Albert, Nadine Albert, Janine Cresnik, Sabine Drees, Julia Ecker, Leoni Gissing, Antonia Metken, Jennifer Mocigemba, Kathrin Pohl, Annika Rupp, Claudia Rupp, Sigrid Schanze, Sabrina Seyfferth, Fenja Steffen, Ute Wessiepe, Anika Winter, Conrad Baege, Robert Beilstein, René Böminghaus, Marian Ferlic, Marco Heckhoff, Björn Huestege, Thomas Krieger, Christoph Maaßen, Tim Meier, Stephan Müller, Thorben Pawlowski, Oliver Schürmann, Jörg Weitkowitz, Marc Weitkowitz.

Inszenierung und Bühnenbild stammen von Thomas Krieger. Musikalischer Leiter ist Stephan Müller, die Gesamtleitung hat Tim Meier übernommen.

Es gibt zwei Aufführungen n und zwar am Freitag, 14. Oktober, um 19 Uhr und am Samstag, 15. Oktober, ebenfalls 19 Uhr in der Aula des Mädchengymnasiums, Eingang Drogandstraße.

Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, Karten unter 0176/617 330 98, E-Mail: karten@theaterlaien.de oder unter www.theaterlaien.de

Borbecker Nachrichten vom 22.09.2011